Fruktose-Intoleranz
Antwort
Zur Fruktose-Intoleranz kommt es, wenn das Enzym Fruktose-1-Phosphat-Aldolase zur Verwertung des Fruchtzuckers nicht ausreichend vorhanden ist; er kann nicht abgebaut werden, die Neubildung von Zucker in der Leber wird eingeschränkt. Aufgetriebener Blähbauch mit übelriechenden Winden kann eine Folge des nicht richtig verdauten Fruchtzuckers sein, gelegentliche Verstopfung gehört zwar nicht zum Krankheitsbild, ist aber vorstellbar.
Die chronische Verdauungsstörung führt im Laufe der Zeit zu Mangelzuständen und Funktionsstörungen der Leber mit vielfältigen Folgen für das Allgemeinbefinden.
In typischen Fällen kommt es zu verringertem Phosphor- und erhöhtem Kalzium-Blutspiegel. Eisenmangel, von dem Sie in Ihrem Schreiben berichten, gehört nicht zum typischen Krankheitsbild, hier sollte nach anderen Ursachen geforscht werden. Die Zufuhr von Eisen als Arzneimittel hilft nur dann ausreichend, wenn die Verwertung im Verdauungssystem nicht gestört ist. Gut resorbiert, da das Eisen zweiwertig ist und im Magen statt im Darm aufgenommen wird, werden die Eisen-Brausetabletten “Lösferron”, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Ein Versuch lohnt sich! Auch die homöopathischen Mittel “Ferrum aceticum” oder “Ferrum metallicum” (jeweils D6) eignen sich zur Verbesserung der Eisenaufnahme und -verwertung.
Das mangelnde Enzym kann heute noch nicht zugeführt werden. Praktisch bedeutet das weitgehender Verzicht auf alle süßen Früchte (Obst) und Honig, aber auch auf Rohr- und Rübenzucker, in dem Fruktose an Traubenzucker gebunden vorliegt. Anstelle von Früchten muss der Anteil an Gemüse und Salat in der Kost erhöht werden.
Da es unter Umständen zu Mangelzuständen kommt, ist es oft sinnvoll, ein Multi-Vitamin-Mineralstoff-Arzneimittel (Apotheke/Reformhaus) regelmäßig einzunehmen. Ansonsten gelten die Regeln der Vollwertkost. Selbst hergestellte Marmelade kann natürlich leider auch nicht verwendet werden.
Der Verzicht auf den unverträglichen Fruchtzucker wird die Verdauungsfunktionen bald normalisieren und das Allgemeinbefinden verbessern. Andernfalls sollte die Diagnose Fruchtzucker-Intoleranz vorsorglich nochmals überprüft werden.
In Heft NATUR &/ HEILEN 2/2000 auf Seite 123 finden Sie zum Thema einen weiteren Beitrag im Beratungs-Service, bitte lesen Sie auch dort nach.
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