Gefährlicher Epstein-Barr-Virus?
Antwort
Das Epstein-Barr-Virus gehört zur Familie der Herpes-Viren. Rund 90 % aller Erwachsenen besitzen im Blut spezifische Antikörper gegen dieses Virus, haben also eine Infektion durchgemacht, die wahrscheinlich häufig unbemerkt blieb und ohne Untersuchung auch bleiben würde.
In typischen Fällen verursacht der Erreger die “Mononucleosis infectiosa”, besser bekannt als das “Pfeiffersche Drüsenfieber”, eine meist gutartig verlaufende, aber langwierige Krankheit mit Lymphknotenschwellungen, Fieber und Mandelentzündung.
Bei Ihrer Blutuntersuchung wurden vermutlich die oben genannten spezifischen Antikörper gegen das Virus festgestellt. Diesem Befund kommt wahrscheinlich keine nennenswerte Bedeutung bei, weil diese Antikörper eben bei fast allen Erwachsenen vorhanden sind. Wenn keine Symptome einer akuten Infektionskrankheit bestehen oder wenn keine anderen auffälligen Erscheinungen wie Nervenbeschwerden, chronische Müdigkeit etc. auftreten, ist auf Grund dieses Befundes auch keine Therapie erforderlich.
Noch nicht endgültig beantworten läßt sich die Frage nach der krebserzeugenden Wirkung dieses Virus. In Asien und Afrika verursacht es wahrscheinlich das “Burkitt-Lymphom”, eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems, die fast nur bei Kindern und Jugendlichen auftritt; außerdem scheint es in Asien und Afrika auch zu Nasen-Rachen-Krebs beizutragen. Bei uns kennt man diesen Zusammenhang nicht, so daß auch in dieser Hinsicht keine Vorsorge oder Therapie erforderlich erscheint.
Soweit wir das aus der Ferne beurteilen können, ist der Blutbefund also nicht besorgnis-erregend für Sie, da er lediglich Zeugnis ablegt von einer durchgemachten Krankheit mit dem Epstein-Barr-Virus.
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