Krankheit & Heilung

Gendefekt Darmpolypen

Kann man bei der Erbkrankheit familiärer Polyposis (FAP) einer Entartung der Polypen vorbeugen? Hilft eventuell eine spezielle Diät z.B. fleischlos. Wir haben etwas über Aprikosenkerne gehört, beugen sie wirklich dem Krebs vor?
 

Antwort:
Die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) ist eine erbliche Krankheit, sie ist bei ca. 1 Prozent der Darmkrebsfälle die Ursache. Bereits in jungen Jahren entwickeln sich hunderte bis tausende Darmpolypen, die zunächst gutartig sind. Im Laufe der Jahre entwickelt sich aus diesen Polypen jedoch ein bösartiger Darmkrebs. Die Polypenzahl bei der FAP ist so groß, dass mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aus einem dieser Polypen einmal ein Darmkrebs entsteht. Menschen mit einer FAP sind deshalb besonders gefährdet, an Darmkrebs zu erkranken, das Erkrankungsalter liegt nicht selten bei 20 Jahren oder jünger. Die Vorsorge sollte dementsprechend früh beginnen, die Schulmedizin empfiehlt sie bereits im Alter von 10 Jahren; oft wird in jungen Jahren leitliniengemäß eine Vorsorgeoperation durchgeführt, bei der sowohl Dick- als auch Mastdarm entfernt werden. Damit soll das Risiko, später an Darmkrebs zu erkranken, minimiert werden.

Einer Entartung der Polypen bei der FAP kann man nicht vorbeugen, da die Veränderung des Darmgewebes nicht durch äußerliche Faktoren geschieht wie dies teilweise bei anderen Darmkrebsarten der Fall ist, sondern durch einen Gendefekt. Daher können auch bestimmte Diäten oder spezielle Ernährungsformen keinen Einfluss nehmen. Die Operation ist im Falle der FAP unumgänglich und momentan das einzige den Ursachen entsprechende Heilmittel.

Ein Verzehr von Aprikosenkernen kann nicht empfohlen werden, im Gegenteil, dies ist sogar gefährlich. Das renommierte "New England Journal of Medicine" hat kürzlich in einer breiten Studie an 178 Krebspatienten zeigen können, dass Aprikosenkerne, die in hoher Konzentration das sogenannte Amgydalin enthalten, keinerlei Einfluss auf Heilungsraten, Verbesserung oder Stabilisierung einer Darmkrebserkrankung hatten. Es traten jedoch gehäuft Vergiftungen unter dem Verzehr von Aprikosenkernen auf.

Was andere Darmkrebsarten anbelangt, die nicht auf dem Boden einer FAP entstehen, kann jedoch sehr wohl vorgebeugt werden. Hier hat sich in zahlreichen, breit angelegten Studien gezeigt, dass ein Verzicht auf rotes Fleisch, Fett, Fertigprodukte und Süßigkeiten das Darmkrebsrisiko reduziert. In einer Untersuchung in Boston an 1000 Darmkrebspatienten hat diese Ernährung zur Folge gehabt, dass sich Todesraten und Rückfallquoten deutlich reduzierten. Weitere Untersuchungen, auch speziell zu einer fernöstlich orientierten Ernährungsweise, sind geplant.

© 2010 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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