Krankheit & Heilung

Haarausfall durch Knötchenkrankheit

Seit Jahren lebe ich mit Lichen ruber, ohne Medikamente und Salben zu benötigen. Nun fallen mir seit längerer Zeit verstärkt die Haare aus und meine Kopfhaut ist gerötet und juckt stark. Gibt es Mittel und Wege, diese Erkrankung naturheilkundlich zu behandeln oder die Symptome zu lindern?

Antwort

Bei Lichen ruber handelt es sich um eine entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftritt. Kinder und ältere Menschen sind nur selten betroffen. Die Gründe für die Entstehung einer Knötchenflechte sind noch nicht genau geklärt. Bei manchen Patienten zeigen sich Begleiterkrankungen (z. B. Stoffwechselerkrankungen wie Zuckerkrankheit, ein erhöhter Cholesterinspiegel oder ein erhöhter Harnsäurespiegel, Lebererkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Lymphome), deren Bedeutung für die Knötchenflechte bleibt jedoch fraglich. Auch ist es unklar, ob psychische Faktoren und Stress mitursächlich für die Knötchenflechte sind oder ob sie umgekehrt die Folgen der belastenden Hauterkrankung sind. Die Knötchenflechte kann durch Irritation der Haut wie Kratzen oder andere Hautkrankheiten provoziert werden kann. Eingenommenen Medikamente sollten in die Diagnosestellung mit einbezogen werden, da bestimmte Medikamente der Knötchenflechte ähnelnde Hautausschläge hervorrufen können. In manchen Fällen kommt es nicht zu den typischen Hautveränderungen, sondern zu stecknadelkopfgroßen rötlichen Knötchen im Bereich der Haarfollikel, so dass sich die Haut wie ein Reibeisen anfühlt (lat. Lichen ruber follicularis). Bei dieser Form sind häufig die Gelenkbeugen, der obere Stamm, die Oberschenkelinnenseiten sowie die Kreuzbeinregion betroffen. Bei allen Lichen ruber-Formen ist ein Befall der Kopfhaut möglich, bei der es durch Zerstörung und Vernarbung der Haarfollikel zu einem dauerhaften Haarverlust kommt.

Bewährt hat sich beim Lichen ruber follicularis die äußere Anwendung eines „Rosmarin-Shampoos“, am besten täglich. Außerdem können Spülungen mit einem Sud aus Birken- oder Eichenrinde sehr wirkungsvoll sein. Innerlich hilft oftmals die Einnahme von „Calcium/Quercus“ (Globuli, Wala) über mehrere Monate; gerade der darin enthaltene Austernschalenkalk stärkt die Haarwurzeln und kann den Juckreiz positiv beeinflussen.

Generell eignet sich für die Behandlung des Lichen ruber „Stibium arsenicosum“ (Weleda), am besten als Verreibung (z. B. in der D6), die ebenfalls über mehrere Monate eingenommen wird. Sehr gut kombinierbar und empfehlenswert ist die orale Therapie mit subcutanen Injektionen des gleichen Präparates (hier dann in der D8), am besten dreimal wöchentlich. Erhältlich ist das Präparat bei der Weleda-Apotheke, Schwäbisch Gmünd.

Bei „Stibium arsenicosum“ wird die tonisierende Wirkung des Arsens mit der gestaltenden Wirkung des Antimon (Grauspießglanz) kombiniert und Abbauprozesse des Stoffwechselsystems daher positiv und nachhaltig beeinflusst. Viele Betroffene haben davon schon gut profitiert, es lohnt sich also, etwas Zeit in die Behandlung zu investieren. Der Therapieeintritt erfolgt meistens erst nach etwa 4–6 Wochen.

 

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