Hashimoto-Syndrom
Antwort
Die Hashimoto-Thyreoiditis verläuft chronisch mit umschriebenen oder diffusen Einlagerungen in der Schilddrüse. Teile des Drüsengewebes verhärten sich und schwinden, gleichzeitig bildet sich ein derber Kropf aus. Die Erkrankung verläuft unauffällig mit mehr oder minder deutlichen Symptomen einer Unterfunktion der Schilddrüse.
Die Hashimoto-Thyreoiditis gehört nach heutigem Wissen zu den Autoimmun-(Autoaggressions-)Krankheiten. Dabei entwickelt das Immunsystem Abwehrstoffe gegen körpereigenes Gewebe, in diesem Falle gegen das Schilddrüsengewebe.
Die Ursachen solcher Autoimmunkrankheiten sind noch nicht restlos geklärt, genetische Faktoren scheinen eine wichtige Rolle dabei zu spielen. Zum Teil bestehen mehrere solcher Erkrankungen gleichzeitig; möglich ist auch, daß zunächst eine derartige Krankheit besteht, weitere dann später hinzu kommen, was aber natürlich nicht sein muß.
Diskutiert werden also Veranlagung, Fehlfunktionen natürlicher Abwehrstoffe, Veränderung körpereigener Stoffe z. B. durch Mikroorganismen, Bildung neuer Eiweißstoffe im Körper oder abnormer Kontakt des Immunsystems mit Körperbestandteilen, die normalerweise nicht mit Abwehrstoffen in Kontakt geraten. Alle diese theoretischen Erklärungen bleiben aber noch zu vage, um die Autoimmun-Krankheiten zufriedenstellend zu klären. Zusammenhänge mit seelischen Einflüssen wurden bisher nicht nachgewiesen, sicher ausschließen läßt sich das aber nicht. Zusammenhänge mit radioaktiver Strahlung und anderen Umweltschadstoffen sind nicht bekannt, vermutlich aber ebenfalls nicht sicher auszuschließen.
Die Diskussion der möglichen Ursachen bleibt fruchtlos, in erster Linie geht es darum, die Immunfunktionen wieder zu normalisieren. Das kann durch individuelle Homöopathie teilweise oder vollständig erreicht werden. Auch auf der seelischen Ebene können durch entsprechende Mittelwahl autoaggressive Tendenzen angesprochen und gelöst werden. Dafür gibt es keine Spezialisten, jeder erfahrene Klassische Homöopath kann diese Behandlung durchführen. Spezielle Literatur für Laien
über Autoimmun-Krankheiten ist uns nicht bekannt, dazu ist das Thema zu komplex.
Folgendes Buch über Schilddrüsen-Krankheiten ist zu empfehlen, in dem Sie weitere Informationen zum Thema finden:
Gerhard Leibold: Die Schilddrüse, ECON Verlag Düsseldorf.
Die Anwendung von Schilddrüsenhormonen zur Therapie kann bei schwerem Verlauf angezeigt sein, soll dann aber durch naturmedizinische Maßnahmen (Homöopathie) ergänzt werden.
In NATUR & HEILEN Heft 8/01 bei wird über das heikle Jod-Thema berichtet. Der Bericht ist relativ aufwühlend, kann aber vielleicht auch noch Ideen zur Behandlung für Ihre Tochter liefern. In dieser Vehemenz und Deutlichkeit kann nur eine Betroffene schreiben, was auch der Fall ist. Die Autorin Frau Braunschweig-Pauli ist selbst schwer erkrankt und hat sich aufgrund dessen an die Aufklärungsarbeit gemacht und dabei die beschriebenen Mißstände in Detektivarbeit herausgefunden und dokumentiert. Ihr eigener Leidensweg war der ständige Motor. Bei Interesse können Sie Kontakt mit der Selbsthilfegruppe für Schilddrüsenerkrankte aufnehmen (Adresse auf Seite 30).
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