Krankheit & Heilung

Hausmittel bei Husten

Muss man bei unterschiedlichen Arten von Husten (Erkältung, Keuchhusten, Bronchitis, Reizhusten, Raucherhusten etc.) auf Besonderheiten achten?
 

Antwort:
In Zusammenhang mit schweren Erkrankungen wie Asthma oder Lungenentzündung kann Husten lebensbedrohlich sein. Doch meistens gehört er zu den Symptomen von leichteren Infekten und Reizungen der oberen Atemwege – und dann kann er auch per Hausapotheke behandelt werden.
Wissenschaftler beobachteten, dass Eskimos deutlich seltener an den Atemwegen erkranken als die Menschen anderer Herkunft. Ändern sie jedoch Ihre Ernährung, indem sie weniger Fisch konsumieren, lässt dieser Effekt deutlich nach. Es besteht also ein guter Grund zur Annahme, dass die Omega-3-Fettsäuren aus Fisch unsere Atemwege gesund halten. In anderen Untersuchungen zeigte sich zudem, dass Fischöl unseren Immunstoffwechsel "umerziehen" kann. Nämlich weg von der Arachidonsäure, und dadurch weg von der Produktion von Stoffen, die für eine Engstellung unserer Bronchien sorgen. Mit anderen Worten: Fischöl ist eine Art von Hustensaft, der unsere Atemwege offen hält. Setzen Sie daher bei chronischem Husten mindestens drei Mal pro Woche fetten Fisch auf den Speiseplan (z. B. Makrele, Hering oder Sardine, aber keinen Aal, denn der regt den Arachidonsäurestoffwechsel an!). Vor allem Kinder profitieren von dieser Ernährungsumstellung! Falls das Kind keinen Fisch mag, sind Fischölkapseln aus Drogerie oder Apotheke (Dosierung: 2 bis 3 Gramm Öl pro Tag) eine Alternative.
Bei akuten Hustenerkrankungen haben Heilkräuter eine lange Tradition und kommen dort zum Einsatz. Eibischtee hilft bei Reizhusten infolge von Zigarettenqualm oder kalter Luft. Man bereitet ihn kalt zu, damit der Schleim der Eibischwurzeln nicht verloren geht: Ein Teelöffel der Wurzeln mit 250 Milliliter kaltem Wasser übergießen. Das Ganze zugedeckt mindestens zwei Stunden lang ziehen lassen. Drei bis vier Tassen pro Tag trinken.
Ein Tee mit Thymian und Johanniskraut hilft bei nervös bedingtem Reizhusten und Hüsteln. Beide Pflanzen zu gleichen Teilen mischen, dann drei Teelöffel der Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, schließlich abseihen. Trinken Sie davon zwei bis drei Tassen pro Tag, am besten nach den Mahlzeiten.
Ein chancenreiches Rezept aus Großmutters Zeiten ist Rettichsaft mit Honig. Er hilft bei Husten infolge von grippalen Infekten, weil er einerseits sanft antibiotisch wirkt, und andererseits die gereizten Atemwege beruhigt. Höhlen Sie den Rettich aus, danach füllen Sie ihn mit Honig. Nach drei bis fünf Stunden wird er kopfüber in eine Schüssel gestellt, jetzt kann der fertige Hustensaft aus Honig und Rettichwasser herausfließen und gesammelt werden. Trinken Sie von dem Saft zweimal pro Tag nach den Mahlzeiten! Fenchelinhalationen helfen bei Raucherhusten. Vier Esslöffel Fenchelsamen eine Minute in drei bis vier Liter kochendem Wasser ziehen lassen. Dann das Gesicht über den Dampf halten und Kopf, Oberkörper und Schüssel mit einem Handtuch bedecken. Atmen Sie langsam und tief, wechselweise durch Mund und Nase. Dauer der Anwendung: 8 bis 15 Minuten.
Eine der besten Prophylaxe gegen Husten ist der Verzicht auf Zigaretten. Und wem das nicht gelingt: Laut amerikanischen Studien leiden Raucher umso weniger an Atemnot und Husten, je mehr Milch sie trinken. Vermutlich, weil die Milch ihre Atemwege vor Schadstoffreizen schützt. Grüner und Schwarzer Tee schützen hingegen vor Keuchhusten (Pertussis), der entgegen landläufiger Meinung nicht nur Kleinkinder, sondern auch viele Jugendliche und Erwachsene befällt. Die Gerbstoffe der beiden Teesorten hindern den Pertussis-Erreger daran, sich an menschlichen Schleimhäuten anzudocken.
Jörg Zittlau

(c) 2007 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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