Herzinsuffizienz: Pflanzliche Heilmittel sind eine echte Alternative
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Eine Herzschwäche liegt eigentlich erst dann vor, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, unsere Organe ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Dazu kommt es glücklicherweise nur selten – so lautet jedenfalls der Tenor der internationalen Mediziner. Deutsche Ärzte sehen das jedoch anders, nirgendwo sonst wird die Diagnose Herzschwäche so häufig gestellt wie hierzulande. Etwa 1,8 Millionen Bundesbürger schlucken täglich Herzstärkungsmittel – eine Quote, die weit über der tatsächlichen Häufigkeit der Erkrankung liegt. Darüber hinaus würde in vielen Fällen auch eine pflanzliche Therapie vollkommen ausreichen.
Der Medizinsoziologe Dr. Hans Weiss geht davon aus, daß 45 % aller Herzmittelverschreibungen eigentlich überflüssig sind. Und das besonders Schwerwiegende daran ist, daß diese Medikamente ernsthafte Schäden hervorrufen können.
So verschreiben die Ärzte in der Regel sogenannte ACE-Hemmer wie Captopril und Ramipril oder Herzglykoside wie Beta-Azetyldigoxin und Digitoxin. Die ACE-Hemmer können zu Geschmacksstörungen, Hautveränderungen oder starkem Blutdruckabfall führen, und die aus dem Roten Fingerhut gewonnenen Glykoside gehören wohl – im weiteren Sinne – zu den Pflanzenheilmitteln, können jedoch zu schweren Vergiftungen führen. Zu den typischen Vergiftungssymptomen gehören Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, Erbrechen. Auch kann es zu psychischen Veränderungen kommen wie Verwirrtheit, Depressionen und sogar Psychosen. Das Schadensrisiko ist zwar bei den Glykosiden nur gering, wenn richtig dosiert wird, doch gerade daran hapert es. Oft wird die Dosierung überhaupt nicht auf die individuellen Voraussetzungen abgestimmt, oder aber die richtige Dosierung wird durch Messung des Glykosidspiegels im Blut zu bestimmen versucht, „doch mit dieser Methode allein“, so Weiß, „ kann man Vergiftungen ohne genaue Beobachtung des Patienten nicht verhindern.“
Naturheilkundler empfehlen daher, bei beginnender Herzschwäche auf ACE-Hemmer und Glykoside zu verzichten und besser auf Weißdorn (Crataegus laevigata) zu setzen. Dessen Anwendung in der Therapie von Herzerkrankungen ist zwar relativ jung – er wurde bis zum Jahre 1968 in Deutschland nicht in der offiziellen Heilpflanzenliste geführt –, doch jüngste Untersuchungen zeigen, daß man mit ihm bemerkenswerte Erfolge erzielen kann.
Die Hauptwirkstoffe des Weißdorns sind die sogenannten Prozyanide, sie sitzen vor allem in den Blüten und Blättern der stacheligen Heckenpflanze. Prozyanide stabilisieren den Herzrhythmus, verbessern die Durchblutung des Herzmuskels und erhöhen die Aktivität der Herzmuskelzellen. In einer Studie an Patienten mit beginnender Herzschwäche konnten bei Weißdorn ähnliche Erfolge wie bei ACE-Hemmern erzielt werden, ernsthafte Nebenwirkungen gab es bei ihm so gut wie gar nicht. In einigen Fällen klagten die Patienten über Herzklopfen, bei Patienten mit empfindlichem oder krankem Magen kam es mitunter zu leichter Übelkeit.
Voraussetzung für den Heilerfolg ist allerdings, daß bestimmte Mindestdosierungen eingehalten werden. Als Richtdosis gelten 600 bis 900 mg eines standardisierten Weißdornextraktes pro Tag. Auf dem Markt gibt es allerdings eine Reihe von Präparaten, die diese Dosis nicht erreichen.
Auf Nummer Sicher geht daher, wer sich dreimal pro Tag einen Aufguß aus Weißdorn zubereitet, denn seine Wirkstoffe lösen sich problemlos in Wasser.
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