Infrarotkabine bei Rheuma
Antwort
Bei einer Infrarot-Wärmekabine handelt es sich nicht um eine Sauna, deren Wirkungen ja hinreichend bekannt und wohltuend sind. Auch wird die Wärmekabine nicht – wie manchmal vermutet – mit Mikrowellen betrieben, was für den menschlichen Organismus mehr oder minder tödlich enden würde.
Es handelt sich vielmehr um eine Ganzkörper-Infrarot-Bestrahlung, im Gegensatz zur reinen Hitze der Sauna mit hoher Luftfeuchtigkeit. Infrarot wird schon länger zur Wärmetherapie verwendet und gilt als unbedenklich. Die Anwendung in einer Kabine ist relativ neu und zur Zeit groß im Rennen; die tatsächliche Wirksamkeit muss laut einiger Hersteller noch wissenschaftlich genauer überprüft werden.
Grundsätzlich gehört Wärme zu den altbewährten Naturheilverfahren. Die von vielen Herstellern genannten Indikationen wie Rheuma, Schmerzzustände und Entschlackung (durch Schweißausbruch) sind zum Teil seit langem bekannt, ebenso die entspannende Wirkung bei Stress.
Akute Entzündungen können sich durch Wärme allerdings verschlimmern, darauf sollte man unbedingt achten; bei Akne und Ekzemen erscheint die Wirkung noch nicht ausreichend sicher. Auch Stoffwechsel- und Immun-Aktivierung sind zwar möglich, müssen aber im Rahmen der Studie noch genauer abgeklärt werden. Problematisch könnte die Ganzkörper-Wärmetherapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein, weil Wärme dann nicht immer gut vertragen wird. Bei allgemein guter Verträglichkeit bestehen aber gegen zweimalige Anwendung wöchentlich keine grundsätzlichen Bedenken.
Die Infrarot-Wärmekabinen können also keinesfalls negativ beurteilt werden, und es spricht nichts dagegen, sich dieser Möglichkeit der Wärmezufuhr zu bedienen, wenn Ihr Therapeut nichts dagegen hat. Gerade bei Rheuma kann Infrarot gut lindernd wirken. Zusätzlich sollten Sie vielleicht die Ohren offen halten und sich hin und wieder beim Hersteller nach wissenschaftlichen Studien erkundigen.
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