Kann man Leberflecken vorbeugen?
Antwort
Es gibt leberfleckartige Hauterscheinungen, die als Folge einer anderen Krankheit entstehen und nach deren Heilung wieder verschwinden können. Nach der beschriebenen Familien-Anamnese ist eine solche Ursache hier aber eindeutig auszuschließen, es handelt sich zweifellos um anlagebedingte Leberflecken. Sie werden auch “Muttermale” genannt. Der Ausdruck “Muttermal” ist allerdings der Überbegriff für alle Arten von gutartigen Wucherungen der Haut, also ohne nähere Einschränkung der Zellart. Der Fachausdruck für derartige umschriebene, gutartige Fehlbildungen der Haut oder Schleimhaut, bei der normale Zellen oder Gewebe vermehrt, vermindert oder etwas ungleichmäßig vorkommen, ist “Nävus”. Mit der Leber haben sie nichts zu tun, diese Bezeichnung bezieht sich lediglich auf die zum Teil leberähnliche Farbe.
Grundlage der Muttermale bildet der Farbstoff Melanin, der sich in den Flecken vermehrt ansammelt; Melanin ist auch für die Farbe der Haut insgesamt, der Haare und Augen zuständig. Ebenso wenig, wie man die genetisch vorprogrammierte Haar- und Augenfarbe verändern kann, lässt sich das Auftreten und die Lokalisation der Leberflecke beeinflussen. Selbst wenn sie besonders zahlreich vorkommen, ist das weder Makel noch Krankheit, sondern ein natürliches Merkmal eines Menschen. Eine starke Anhäufung von Leberflecken entspricht zwar nicht dem “Schönheitsideal”, sie sind aber völlig harmlos.
Allenfalls könnte es im Einzelfall vertretbar sein, das eine oder andere besonders auffällige und störende Mal vom Hautarzt entfernen zu lassen, dies auch unter dem Aspekt der Krebs-(Melanom-)vorsorge. Die verbleibenden Leberflecke sollten regelmäßig fachärztlich angeschaut werden, damit man den manchmal möglichen Übergang in das bösartige Melanom frühzeitig erkennt und erfolgreich behandeln kann (die Prognose ist dann sehr günstig). Dringend abzuraten ist von selbstständigen Manipulationen an Muttermalen (das gilt auch für Medikamente zum “Bleichen”, die ohnehin unwirksam sind), denn dadurch könnte die krebsige Entartung erst in Gang gesetzt werden.
Zu guter Letzt noch der Hinweis auf die Klassische Homöopathie, mit der versucht werden kann, diese genetische Disposition zu beeinflussen. Hier müsste aber jedes Familienmitglied seine eigene Anamnese machen lassen, denn jeder Mensch ist verschieden und es müssen jeweils andere individuelle Arzneimittel vom Homöopathen herausgearbeitet werden.
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