Lithium gegen Depressionen
Antwort
Lithium wird bei manisch-depressiven Zuständen nicht verabreicht, weil ein Lithiummangel besteht, dieser spielt dabei überhaupt keine Rolle. Wie die meisten anderen pharmakologisch wirksamen Stoffe wird Lithium verwendet, weil es gezielt gegen die psychische Krankheit wirken kann. Das ist ungefähr so zu verstehen wie z. B. die Verabreichung von Azetylsalicylsäure zur Schmerztherapie; hierbei besteht ja auch kein Mangel an dem Stoff, sondern es kommt auf die pharmakologische Wirkung an.
Im klinischen Wörterbuch “Pschyrembel” steht nicht, dass salzarme Kost zu Lithiummangel führt; tatsächlich wird dort angegeben, dass bei einer Therapie mit Lithium Vorsicht geboten ist mit salzarmer Kost, weil sie die Rückresorption von Lithium erhöht, also die Ausscheidung des Arzneistoffes (und nicht das Lithium aus der Nahrung) einschränkt. Das gilt keinesfalls für die “normale” Zufuhr von Lithium, sondern ausschließlich für die therapeutische Anwendung in hoher Dosierung. Die salzarme Kost wäre in diesem Fall bedenklich, weil dadurch zu reichlich Lithium im Körper angereichert wird und giftig wirkt.
Die normale Zufuhr von Lithium in der Nahrung nimmt keinen Einfluss auf die Schilddrüse; erst in hoher Dosierung, wie sie nur durch Arzneimittel erzielt wird, kann Lithium als Thyreostatikum wirken, also die Sekretion der Schilddrüsenhormone hemmen.
Es ist zur Behandlung von Lithium als Spurenelement bisher zu wenig bekannt, um noch konkrete weitere Angaben machen zu können; deshalb findet sich auch in der Fachliteratur keine weiterführende Information mehr.
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