Magenkrebs durch Helicobacter pylori?
Antwort
Magenkrebs ist keine Infektionskrankheit, demnach geht von einem Krebspatienten auch keine Ansteckungsgefahr aus!
Viele Publikationen zum Thema Helicobacter pylori könnten allerdings den Eindruck erwecken, daß der Erreger selbst Magenkrebs verursacht. Das trifft mit Sicherheit nicht zu. Eine Helicobacter-Infektion kann eine chronische Magenschleimhautentzündung und Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüre auslösen, aber nicht mehr und nicht weniger! Erst auf der Grundlage solcher Veränderungen der Schleimhaut entwickelt sich bei einem kleinen Teil der Betroffenen als Spätfolge ein Magenkarzinom. Das hat dann aber nichts mehr mit der ursprünglichen Helicobacter-Infektion zu tun; chronische Entzündungen und Geschwüre des Magens können gleichermaßen auch durch viele andere Einflüsse entstehen und krebsig entarten.
Dabei darf auch nicht vergessen werden, daß wir im Laufe unseres Lebens fast alle mit diesem Bakterium in Kontakt kommen, ohne dadurch zu erkranken. Entzündungen und Geschwüre sind also nicht die unmittelbar zwingende Folge der Helicobacter-Infektion, sie wirkt lediglich auslösend. Die eigentlichen Ursachen sind zum Beispiel Rauchen, Alkoholmißbrauch, falsche Ernährung und Streß. Dadurch wird die Schleimhaut so vorgeschädigt, daß das Bakterium Helicobacter zu Entzündungen und Geschwüren führen kann. Oftmals wird auch noch eine allgemeine Immunschwäche bestehen, die eine wirksame Abwehr des Erregers verhindert.
Die oben genannten auslösenden Faktoren sind ebenfalls Risikofaktoren für Krebserkrankungen; hier besteht also der eigentliche Zusammenhang, nicht bei der Infektion. Abschließend sei noch bemerkt, daß gerade Magenkranke viel Zuwendung, Verständnis und menschliche Wärme benötigen, um zu gesunden, da sich die meisten von ihnen eher in sich selbst zurückziehen, als sich Hilfe zu holen. Wie fatal wirkt sich dann das latente Gerücht aus, dass Magenkrebs ansteckend sei!
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