Maßnahmen bei Rosacea
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Die Ursachen der Hautkrankheit Rosacea, auch Rosenfinne oder Kupferfinne genannt, die meist im 5. Lebensjahrzehnt beginnt, sind noch unklar. Genetische Disposition, Labilität des für die Gefäßregulation zuständigen Nervensystems, Konsum von Kaffee, Tee und/oder Alkohol, vielleicht auch Haarbalgmilben mögen dabei eine Rolle spielen, ansteckend ist diese Krankheit aber nicht.
Ausgelöst wird das Krankheitsbild oft durch extreme Sonnenbestrahlung, Wärme oder Kälte. Aber auch Stress, Klimaanlagen, trockene Heizungsluft und Kosmetika werden diskutiert. Abgeklärt werden sollten auch eventuelle Magen-Darm-Erkrankungen wie ein Magengeschwür oder Gastritis durch Helicobacter pylori oder Gallensteine. Die Krankheit beginnt mit roten Flecken, Schuppen und Gefäßerweiterungen; später können schubweise Papeln, Pusteln und eine vergrößerte Nase folgen. Weitere ausführliche Informationen lesen Sie bitte im N & H 5/05 “Rosacea – ‘Akne’ des Alters”.
Wichtig ist zunächst die richtige tägliche Hautpflege und Ernährung: Vorsichtiges Abtupfen der Haut statt kräftigem Reiben; nur parfümfreie, milde Reinigungspräparate statt Seife verwenden und auf Salben und Kosmetika ganz verzichten; starke Temperaturschwankungen wie Sonnenbestrahlung oder kalten Winterwind vermeiden (im Winter Kälteschutzcreme, im Sommer geeignete Sonnenmilch verwenden); heiße und scharfe Speisen und solche, auf die eine Verschlechterung bei sich selbst beobachtet wurde, weglassen, ebenso Alkohol und Tabak.
Die Therapie ist am erfolgreichsten bei Anwendung der Klassischen Homöopathie, denn durch individuell ausgewählte Mittel kann die Symptomatik am tiefgreifendsten beeinflusst werden. Zur naturheilkundlichen Behandlung kommen auch Komplexmittel in Frage. Dieses sind z. B. “Graphites Homaccord”, “Hepeel” und/oder “Traumeel”. Bei Bedarf fragen Sie Ihren Therapeuten, ob er fachkundigen Rat bezüglich individueller Therapievorschläge bei der Medical-Hotline der Firma Heel (Tel. 07221/501-111) einholen kann. Dies ist Laien nämlich leider nicht gestattet.
Eine weitere Möglichkeit sind die Schüsslersalze “Natrium phosphoricum” (Nr. 9), “Natrium sulfuricum” (Nr. 10) und “Kalium chloratum” (Nr. 4). Diese Salze wirken der Mangelversorgung an Mineralien entgegen.
Eventuell sollte zudem untersucht und ausgetestet werden, ob ein Parasitenbefall (Helicobacter p.) oder eine Schadstoff- bzw. Umweltbelastung durch Elektrosmog oder Schwermetalle vorliegt.
In der Schulmedizin werden üblicherweise zur Therapie antibiotische Salben und Tabletten
sowie östrogenhemmende und progesteronstimulierende Hormonpräparate eingesetzt. Ob diese Anwendung bei Ihnen notwendig ist, können wir aus der Ferne nicht beurteilen, dies sollte ein Naturarzt beurteilen.
Zur Begleittherapie kommen in jedem Falle neben der Mistel-Standardtherapie noch Enzym- und Thymustherapie in Betracht. Es mag aber auch schon genügen, rohkostreiche Vollwertkost, ausreichend Bewegung und eine gute psychische Betreuung als Basistherapie anzuwenden; das muss fachlich beurteilt werden. Psychische Unterstützung ist manchmal angesagt, wenn das Beschwerdebild zu sehr belastet. Auch die Gruppentherapie in Selbsthilfegruppen betroffener Männer und Frauen (gibt es inzwischen nahezu überall, bitte fragen Sie bei der Krankenkasse nach) leistet gute Dienste beim Schutz vor Rückfällen und zur verbesserten Lebensqualität allgemein.
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