Morbus Köhler – Nekrose des Mittelfußknochens
Antwort
Aus der Ferne können wir das natürlich nicht so zuverlässig beurteilen, aber wir möchten doch leise Zweifel an der Diagnose Morbus Köhler anmelden. Diese Krankheit betrifft nämlich bevorzugt Jungen zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr. Das schließt natürlich nicht aus, daß auch einmal Erwachsene darunter leiden können. Es erscheint aber sinnvoll, die Diagnose nochmals überprüfen zu lassen, denn es könnten auch andere Ursachen (z. B. eine unbemerkte Verletzung) zugrunde liegen.
Die Ursachen des Morbus Köhler sind noch unbekannt, deshalb gibt es auch keine gezielte Therapie. Man muß sich damit begnügen, ungünstige Belastungen des Fußes zu vermeiden und die Symptomatik zu lindern. Da die Schmerzen bei Ihnen im März diesen Jahres praktisch verschwunden waren, mit dem Wechsel des Schuhwerks aber wieder auftraten, muß von der Fehlbelastung als Hauptursache des Rückfalls ausgegangen werden. Es ist daher dringend angezeigt, den Fuß wieder durch flache Schuhe mit festen Sohlen zu entlasten, sonst kann jeder weitere Therapieversuch nicht optimal wirken. Ob längere Fußmärsche günstig sind, ist zu bezweifeln – insbesondere weil sie offenbar nur mit Hilfe von Schmerzmitteln möglich sind. Es müßte mit dem Therapeuten nochmals besprochen werden, in welchem Ausmaß der Fuß überhaupt belastet werden darf.
Die Therapie gestaltet sich nicht einfach, weil weder die Schulmedizin noch die Naturheilkunde eine spezifische Behandlung kennen. Wenn es ohne Schmerzmittel nicht geht, sollte anstelle von “Diclofenac-Natrium” einmal “Ibuprofen” 200 mg oder 400 mg versucht werden, weil das oft besser vertragen wird. Dazu kommt dann individuelle Homöopathie nach fachlicher Verordnung, die entsprechenden Mittel müssen vom klassischen Homöopathen heraus gearbeitet werden. Das bisher gebrauchte “Traumeel” ist bei derartigen Beschwerden zwar auch gut geeignet, half aber scheinbar leider nicht ausreichend; eine Fortsetzung der Traumeel-Therapie macht also wahrscheinlich keinen Sinn mehr.
Um die Knochensubstanz wieder aufzubauen und die Schmerzen zu lindern, kann Magnetfeldtherapie versucht werden, aber auch Akupunktur, Lasertherapie, Wärme- oder Kälteanwendungen – auch das kann nur der Therapeut vor Ort beurteilen. Die leichte Wirkung der Brennesseln, die Sie feststellten, erklärt sich daraus, daß sie durch Reizung von Nervenpunkten die Schmerzen lindern. Es wäre einen Versuch wert, anstelle der Brennesseln einmal ein Pflaster zur Hautreiztherapie zu verwenden, die meist Capsicum (Chili) als Hauptwirkstoff enthalten.
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