Mukoviszidose – eine Infektionskrankheit?
Antwort
Hier muss eine Fehlinformation vorliegen, denn die zystische Fibrose, auch Mukoviszidose genannt, wird nie durch eine Infektion ausgelöst, weder durch Staphylokokken noch durch andere Erreger. Deshalb kann man sich bei dieser Krankheit auch nicht anstecken. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine der häufigsten angeborenen (also genetisch bedingten) Stoffwechselkrankheiten. Sie betrifft übrigens nicht allein die Atemwege, sondern auch den Darm und die Bauchspeicheldrüse.
In den Atemwegen kommt es über die Jahre hinweg zur vermehrten Absonderung eines zähen Schleims, der schwer abgehustet werden kann und die Atmung behindert. Dieser bildet einen idealen Nährboden für Krankheitserreger, natürlich auch für Staphylokokken. Diese wiederum führen zu Komplikationen wie häufig wiederkehrende oder chronische Bronchitis, Lungenentzündung und andere Erkrankungen der Atemwege. Theoretisch ist es zwar möglich, dass man sich durch Anhusten infiziert und an dem gleichen Infekt erkrankt, was zu Bronchitis, Lungenentzündung, Hautentzündung und einigen anderen Infektionskrankheiten führen kann; aber es kann niemals dadurch eine zystische Fibrose selbst ausgelöst werden.
Da der Kontakt mit Ihrer Freundin schon etwas länger zurückliegt und anscheinend noch keine Anzeichen einer Staphylokokken-Infektion bei Ihnen auftraten, ist es nahezu ausgeschlossen, dass Sie sich angesteckt haben – wobei ja noch nicht einmal feststeht, ob Ihre Freundin überhaupt mit Staphylokokken infiziert ist, das wurde Ihnen ja lediglich von dritter Seite zugetragen. Zudem ist unser Immunsystem im Normalfall kräftig genug, bei eventuellem Kontakt derartige Krankheitserreger abzuwehren. Es besteht also kein Anlass, künftig auf Kontakte mit Ihrer Freundin zu verzichten.
Mukoviszidose verkürzt die Lebenserwartung leider in den meisten Fällen, je nach Schweregrad. Eine erfolgreiche Therapie des ursächlichen Gendefektes ist zur Zeit noch nicht möglich, allenfalls kann durch klassische Homöopathie versucht werden, den gesamten Organismus zu stärken, damit er möglichst selbständig mit dieser massiven Krankheit zurecht kommt. Allerdings wirken cortisonhaltige Medikamente und bei Bedarf auch Antibiotika, die Ihre Freundin einnehmen muss, oft hemmend auf homöopathische Arzneimittel. Aber sie sollten dennoch versucht werden.
Zur Linderung der Symptome empfehlen sich pflanzliche Arzneimittel zur Schleimlösung und zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen, so z. B. Zubereitungen mit Thymian. Gut bewährt sich auch die Aromatherapie mit Inhalation ätherischer Öle, wobei wiederum der Thymian eine herausragende Stellung einnimmt. Ein Versuch mit Enzymtherapie ist ebenfalls möglich, zum einen, um den Schleim zu verflüssigen, zum andern aber auch, um den Ausfall von Enzymen der Bauchspeicheldrüse bei der Verdauung auszugleichen. Ergänzend kann Physiotherapie angewendet werden, wie z. B. das regelmäßige Klopftraining der betroffenen Lungenpartien von außen, Atemübungen und – im Rahmen der verbliebenen Leistungsfähigkeit – Bewegungstherapie. Der für Ihre Freundin geeignete Weg sollte mit einem Naturmediziner abgesprochen werden, falls dies nicht schon geschehen ist.
© 2005 NATUR & HEILEN, Beratungsservice