Nächtlicher Juckreiz älterer Menschen
Antwort
Juckreiz, vor allem nachts, kann mit trockener Haut, Hormonschwankungen und schlechten Leber- oder Harnsäure-Werten zusammenhängen. Auch an eine Hausstaubmilben-Allergie muss gedacht werden, denn die Milben befinden sich vor allem in Matratzen, Kopfkissen und Bettdecke, weshalb besonders nachts ein unerträglicher Juckreiz auftreten kann. Ebenfalls kann Wassermangel zu Hautsymptomen führen, wenn tagsüber zu wenig getrunken wurde.
Sie müssten also individuell abklären, welche Ursache jeweils vorliegt. Laboruntersuchungen können über Leber- und Harnsäurewerte Aufschluss geben. Bei entsprechendem Befund sollte die Leber entlastet, z. B. mit Alpha-Liponsäure, Mariendistel und Zink, oder der Harnsäurespiegel gesenkt werden durch Ernährungsumstellung (weniger tierisches Eiweiß, mehr Gemüse). Entsäuerung erreicht man mit basischem Pulver (z. B. Basica) oder entschlackenden Bädern mit Salz- oder Natron-Zusatz. Hormonschwankungen sind wohl im Alter eher auszuschließen, sind aber im Bedarfsfall ebenso durch entsprechende Präparate zu behandeln.
Die trockene Haut selbst kann am besten beruhigt und aufgebaut werden mit einer Salbe auf Harnstoffbasis (möglichst hoch konzentriert). Es gibt sie bereits in Drogeriemärkten, aber auch in den Apotheken von den verschiedensten Firmen, wie beispielsweise Sebamed Lotion 10 %; Eucerin Repair Lotion 10 %; frei Urea Plus Lotion 10 %. Bitte lassen Sie sich kompetent beraten! Wenn eine dieser Lotionen regelmäßig in die Haut einmassiert wird, ändert sich der pH-Wert und der Juckreiz flaut ab.
Für Hartgesottene kann auch das Einreiben mit Eigenurin versucht werden, was natürlich wesenlicht preiswerter ist. Im Urin befindet sich ein hoher Anteil an Harnstoff. Hierzu empfiehlt sich, das Buch “Lebenssaft Urin” von Hans Höting (ISBN 3-86047-367-0) zu lesen.
Handelt es sich um eine Hausstaubmilbenallergie, ist der Aufwand etwas größer. Hierzu sollte das Bettzeug komplett ausgetauscht werden – also alle Federkissen und -decken aussortieren und durch Kunststoffexemplare ersetzen, weil sich im Kunststoff die Milben nicht gut halten können. Außerdem muss der gesamte Schlafplatz mit einem milbentötenden Präparat eingesprüht werden. Dafür eignet sich z.B. das Neemöl, das es inzwischen im Biohandel und in der Apotheke zu kaufen gibt. Die genaue Vorgehensweise ist ausführlich im Beipackzettel beschrieben. Hierdurch werden die Milben abgetötet und eventuell überlebende Parasiten an der Fortpflanzung gehindert – eine sehr effektive Vorgehensweise also.
© 2009 NATUR & HEILEN (aktualisiert 2021), Beratungsservice