Phantomschmerz nach Zahnverlust
Meine Tochter (26) hat durch einen Unfall ihren linken oberen Schneidezahn verloren und bekam ein Implantat. Nun hat sie dauerhaft Schmerzen an der Stelle. Vom Zahnarzt wurden durch Inspektion und Röntgenuntersuchung keine Ursachen gefunden. Meines Erachtens handelt es sich um einen sogenannten Phantomschmerz. Gibt es eine Behandlungsmöglichkeit, damit meine Tochter wieder beschwerdefrei wird?
Antwort:
Implantate werden in der Regel gut vertragen, jedoch gibt es immer wieder Fälle, in denen ein Titanimplantat vom Körper als Störfeld betrachtet wird. Dies lässt sich im Vorfeld durch eine Bestimmung der Materialverträglichkeit herausfinden. Ist das Implantat bereits gesetzt, kann man die Verträglichkeit noch durch spezielle Blutuntersuchungen bestimmen lassen.
Es ist auch möglich, dass das Implantat nicht gut in den Knochen eingewachsen ist, etwa wenn aufgrund einer Mangelernährung dem Körper in dieser Zeit zu wenige Mineralstoffe zur Verfügung standen. In einem solchen Fall können sich sog. NICOS (Neuralgie induzierende kavernöse Osteonekrosen) bilden, also chronisch-entzündliche Bereiche im Kieferknochen, die Störfelder darstellen und auch an anderer Stelle im Körper Symptome hervorrufen können. Diese sind im konventionellen Röntgenbild nicht sichtbar, hier müsste ein dreidimensionales digitales Röntgenbild DVT (digitale Volumentomografie) oder ein spezieller Ultraschall gemacht werden.
Um die akuten Beschwerden zu lindern, empfiehlt sich das Mittel Odonton Echtroplex, das gegen Schmerzen im Zahnbereich sehr gut hilft. Innerlich helfen bei Phantomschmerzen häufig Johanniskraut-Extrakte, z. B. Hyperforat 250 mg, da sich die Schmerzwahrnehmung im Gehirn verändert. 2 bis 3 Kapseln pro Tag sind meist ausreichend, die Einnahmedauer sollte mindestens 6 Wochen betragen.
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