Psychogenes Fieber
Antwort
Mit dieser Diagnose sollte man vorsichtig umgehen, zu leicht ist sie nur eine Verlegenheitsdiagnose, weil keine Ursachen zu finden waren. Es gibt zahlreiche Gründe für wiederkehrendes Fieber, die man oft nicht so einfach erkennt, vor allem die große Gruppe der allergischen Krankheiten.
Zuerst sollte also sichergestellt sein, daß alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt wurden oder noch werden. Es kann sogar angezeigt sein, das Kind in einer gut ausgestatteten Klinik gründlich untersuchen zu lassen, damit keine körperliche Krankheit übersehen wird. Vielleicht schlummert ein Parasit wir z. B. der Epstein-Barr-Virus oder der Borreliose-Erreger im Körper Ihres Sohnes und macht sich von Zeit zu Zeit bemerkbar. Derartige Kobolde machen sich bei uns immer lästiger breit. Eine Möglichkeit des Austestens ist auch die Bioresonanz-Methode, die Kinesiologie, die Dunkelfeldmikroskopie, EAV u. ä. Methoden.
Wenn tatsächlich kein organischer Befund erhoben werden kann, geht das Fieber wahrscheinlich vom Zwischenhirn und vegetativen Nervensystem aus. Als “psychogen” bezeichnet man Zustände, die vorwiegend auf seelische Einflüsse zurückzuführen sind. Krankheitswert kommt ihnen aber erst dann zu, wenn sie dauernd und ernsthaft psychische und/oder körperliche Funktionen beeinträchtigen. Das läßt sich jedoch nur im Rahmen einer fachlichen Psychodiagnostik beurteilen. Es nützte wenig, wenn Sie uns – wie angeboten – Ihre familiäre Situation schildern; ohne Beobachtung des Kindes ist keine annähernd sichere Diagnose möglich. Aus der Ferne können und dürfen wir das eh nicht beurteilen.
Mit einem Psychologen Ihres Vertrauens müßte zusammen herausgearbeitet werden, aufgrund welcher Ereignisse oder Situationen Ihr Sohn mit Fieber reagiert, und welche Therapien
dafür angesagt sind. Eventuell muß ein Schulpsychologe und/oder Jugendpsychologe hinzugezogen werden, damit Ihrem Sohn optimal geholfen werden kann. Vielleicht ist auch eine umfassende Familientherapie bzw. systemische Familienaufstellung mit allen Mitgliedern eine Möglichkeit. Aber wie oben erwähnt, kommen alle diese Maßnahmen erst in Betracht, wenn eine
körperliche Krankheitsursache tatsächlich ausgeschlossen ist.
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