Schnappender Daumen
Antwort
Das Krankheitsbild des “schnappenden Daumens” oder “Schnappfingers” (Pollex flexus) entsteht, wenn die Beugesehne des Daumens bei einer Verengung des ringförmig verstärkten Teils der Sehnenscheide oder durch Verdickung dieser Sehne nicht mehr richtig durch den Sehnenscheidenkanal gleiten kann. Die daraus resultierende Beugestellung des Daumenendglieds lässt sich z. T. durch passive Bewegung korrigieren; dem dabei deutlich hörbaren Schnappgeräusch verdankt die Funktionsstörung ihre Bezeichnung.
Da es sich um eine (teils anlagebedingte) mechanische Behinderung handelt, sind die Möglichkeiten der konservativen Therapie naturgemäß beschränkt. Da wir nicht wissen, ob und wie Ihre Freundin bisher schon behandelt wurde, können wir auch nicht ausreichend zuverlässig beurteilen, welche Behandlungsmethoden hier angezeigt sein könnten. Nachdem inzwischen eine Schwellung eingetreten ist, liegt vermutlich ein entzündlicher Prozess vor.
Grundsätzlich könnten drei therapeutische Möglichkeiten in Betracht kommen:
- Gründliche Entsäuerung des gesamten Organismus durch entsprechende Ernährungsumstellung sowie bekannte Entschlackungsmaßnahmen. So kann das Gelenk entlastet werden.
- Entzündungshemmende Therapien wie Homöopathie, entweder individuell verordnet oder zur Selbsthilfe Komplex-Homöopathie z. B. mit dem Standard-Arzneimittel Traumeel Tropfen/Tabletten/Salbe oder vergleichbaren Produkten, rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Zu empfehlen ist die kombinierte interne und externe Anwendung. Auch die Zufuhr von Enzymen unterstützt den Körper bei der Bekämpfung einer Entzündung. Auch Wickel mit dem Naturheilmittel "Retterspitz äußerlich" oder hochwertigem Honig empfehlen sich.
- Zusätzlich könnte versuchsweise Physiotherapie nach fachlicher Verordnung durchgeführt werden, die allerdings nicht immer geeignet ist.
Wenn durch diese konservative Behandlung nicht bald eine Wirkung erzielt wird, sollte die Operation nicht länger aufgeschoben werden. Es handelt sich dabei um einen Routineeingriff, bei dem der verdickte Teil der Sehnenscheide entfernt wird; bei korrekter Durchführung sind damit keine besonderen Risiken verbunden. Ohne wirksame Therapie besteht die Gefahr, dass sich über kurz oder lang bleibende Schäden entwickeln.
Noch eine Überlegung zum Schluss: Jeder Finger hat seine übergeordnete Bedeutung. So könnten Beschwerden am Daumen auf anstehende Themen, die sich um die Bearbeitung des eigenen Ego drehen, aufmerksam machen.
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