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Krankheit & Heilung

Seborrhoisches Ekzem

Ich bin seit langem Stammleser Ihrer Zeitschrift. Leider konnte ich noch nie etwas über das Seborrhoische Ekzem darin lesen. Kennen Sie alternative Behandlungsansätze?
 
Antwort

Diese chronische oder häufig wiederkehrende Hautentzündung betrifft Regionen, die reichlich Talgdrüsen enthalten (wie beispielsweise Gesicht, Haarboden, Schweißrinnen). Bevorzugt erkranken Säuglinge und Erwachsene im 3./4. Lebensjahrzehnt daran, Männer häufiger als Frauen. Symptomatisch sind gelblich-rote, symmetrische Krankheitsherde mit fettigen Schuppen.

Die Ursachen der seborrhoischen Dermatitis sind nicht ausreichend geklärt. U.a. können Allergien, Neurodermitis, hormonelle Einflüsse und sogenannte Mikrobid-Reaktionen vorliegen. Darunter versteht man Hautreaktionen, die aufgrund von generalisierten Infektionen im Körper entstanden sind. Die Entzündung wird also durch im Blut zirkulierende Erreger hervorgerufen, die eine starke Immunreaktion auch auf der Haut auslösen. Vor allem handelt es sich um Reaktionen auf die im Organismus vorhandenen Bestandteile von Bakterien, Viren und Pilzen sowie auf Infektionen mit dem überall vorkommenden Hefepilz Malassezia furfur. Dies kann dazu führen, dass die Talgdrüsen der Haut übermäßig arbeiten. Die Ursachen müssen so gut wie möglich abgeklärt werden, danach richtet sich die gezielte Therapie.

Da aus der Ferne nicht beurteilt werden kann, welche Ursachen bei Ihnen bestehen, kann keine individuelle Behandlung empfohlen werden. Grundsätzlich geht es darum, die Überfunktion der Talgdrüsen einzudämmen und bei Infektionen außerdem das Immunsystem zu aktivieren.
Äußerlich werden als Alternativen zu Corticoiden (“Cortison”) oft Schwefel-Cremes oder -Salben verabreicht, die bei längerer Anwendung die Talgdrüsenproduktion günstig beeinflussen können. Ferner können Salizylsäure oder teerhaltige Zubereitungen angezeigt sein. Zwar sind diese Medikamente rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, dennoch ist von der Selbstbehandlung abzuraten, denn es kann eben nur fachlich beurteilt werden, welche dieser Arzneistoffe individuell richtig sind.

Unterstützend eignen sich innerlich z.B. fertige Heiltees zur “Blutreinigung” (u.a. mit Brennnessel, Löwenzahn), die nach Anweisung über längere Zeit verabreicht werden müssen. Wichtig ist zudem immer die interne homöopathische Behandlung, wobei die Wirkstoffe sich nach dem Krankheitsbild des Einzelfalls richten, also fachlich verordnet werden müssen. U.a. kann innerlich Sulfur (Schwefel) in homöopathischer Zubereitung gegeben werden, um die Schwefelbehandlung von außen zu ergänzen. Dies richtet sich aber wie erwähnt nach dem indiduellen Befund.

Zur Aktivierung des Immunsystems kommt insbesondere die bewährte Heilpflanze Echinacea in Betracht, die bei Bedarf auch injiziert werden kann, um rascher eine stärkere Wirkung zu erzielen. Man kann Echinacea als pflanzliches oder homöopathisches Arzneimittel gebrauchen und ggf. mit der gleichfalls abwehrsteigernden Eigenblutbehandlung kombinieren. Schließlich muss meist an eine Sanierung der Darmflora (Symbioselenkung) gedacht werden, die ebenfalls zur Immunsteigerung beiträgt.

In N&H wurde in den Ausgaben 11/07 und 12/07 der Artikel “Naturheilkundliche Immunstärkungsmittel” veröffentlicht, aus denen Sie viele Anregungen für sich selbst ziehen können. Es gibt natürlich eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen zur Abwehrsteigerung, wie z.B. Propolis, Kolloidales Silber, Cystus, Olivenblattextrakt, Medizinalpilze etc. Auch die Humoral-Therapie bietet verschiedene Verfahren zur Ausleitung und Abwehrsteigerung an. Über all diese Themen wurde in unserer Zeitschrift bereits ausführlich berichtet. Sie können diese Artikel in unserem großen Internet-Archiv nachlesen oder herunterladen.

Schließlich kann auch die Basistherapie durch Ernährung/Diät mit zur erfolgreichen Behandlung beitragen. In einfacheren Fällen genügt es oft, die gewohnte Ernährungsweise auf vegetarische Vollwertkost mit ausreichend Rohkost umzustellen. Bei längerem/schwererem Krankheitsverlauf empfehlen sich nach fachlicher Anweisung z.B. Rohkost-, Saft- oder Molkefastenkuren, oder auch die Mayr-Kur in einer Klinik, die sich insbesondere unterstützend zur Darmsanierung bewährt.

© 2009 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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