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Krankheit & Heilung

Sudeck-Syndrom an Fingern und Handgelenk

Nach einer Kahnbein-Operation am Handgelenk leide ich am Sudeck-Syndrom mit steifen Fingern und starken Schmerzen. Was kann ich tun?
 

Antwort
Das Sudeck-Syndrom ist eine reaktive dystrophische (durch Mangel- oder Fehlernährung entstandene) Erkrankung, zu der es nach äußerer Einwirkung (Verletzung, Unfall oder Operation) in einem Abschnitt an Arm oder Bein kommen kann. Frauen sind häufiger betroffen. Das Sudeck-Syndrom gehört zu den Operationsrisiken und ist eine sehr hartnäckige Erkrankung, die schlimmstenfalls zur Invalidität führen kann, besonders wenn sie im Bereich der Hand auftritt. Im Bereich der unteren Extremität sind bevorzugt Hüfte, Knie und Fuß betroffen. Aber auch die Schulter kann in Mitleidenschaft gezogen sein.

Beim Sudeck-Syndrom liegt eine schmerzhafte Organstörung in ausgeprägter Form vor, die sich zum Teil stark auf die Psyche auswirken kann. Es kommt zur Stoffwechsel- und Durchblutungsstörung, die im 1. Stadium zu Dauerschmerzen und Weichteilschwellungen führt. Im 2. Stadium lässt der Schmerz nach, die Weichteile und Knochen beginnen, sich zurück zu bilden, und die Beweglichkeit wird eingeschränkt. Im letzten Stadium erfolgt ohne Behandlung eine schmerzlose Rückbildung der Gelenkstrukturen mit Gelenkversteifung.

Im 1. und 2. Stadium kann durch entsprechende Therapie viel ausgerichtet werden. Neben der empfehlenswerten Krankengymnastik sowie Ergo- und Manuellen-Therapie kommen weitere Körpertherapien wie Feldenkrais-Therapie, Dorn-Methode, Osteopathie, Alexander-Technik und Zilgrei-Therapie in Betracht, um die Beweglichkeit zu fördern. Aber auch gewebestimulierende Maßnahmen wie Pulsierende Signaltherapie (PST), Akupunktur, Klopftherapie, Stoßwellentherapie, TENS-Therapie und Triggerpunkt-Therapie verhelfen dem entsprechenden Gelenk und den betroffenen Knochen zur schnelleren Regeneration. Außerdem sollte der Organismus auch von innen zur Selbstheilung animiert werden. Dafür eignen sich Gelenkaufbaustoffe wie Glucosaminsulfat, Cystein, Hyaluronsäure, Grünlippmuschel, MSM (Methylsulfonylmethan), Chondroitin, Teufelskralle und allgemein Vitalstoffe, um den Gelenken und Knochen die notwendigen Bausteine zu liefern. Zum Knochenaufbau empfiehlt sich z B. das Kneippsche Pulver “Dolomit S”. Es besteht vor allem aus Kalzium und Magnesium in verträglicher Aufbereitung. Kombiniert werden kann eventuell mit Vitamin B13, das gut für die Nerven und gegen Schmerzen ist.

Zusätzlich empfiehlt sich eine konstitutionelle homöopathische Behandlung, mit der sowohl Körper als auch Seele und Geist zur Selbstheilung angeregt werden. So kann auch ein eventuelles Schockerlebnis, das durch Operation oder Unfall zum Sudeck-Syndrom führte, aufgearbeitet werden. Die Mittel müssen aber individuell vom Homöopathen ausgesucht werden, damit sie optimal passen.
Es können zur Schmerztherapie vorübergehend lokale Schmerzmittel gespritzt werden, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen. Auch mit entsprechender Neuraltherapie kann versucht werden, eine Blockade der Schmerzleitung, hervorgerufen durch die Operation oder einen Unfall, aufzulösen.

Äußerlich haben sich Wickel mit “Retterspitz”, einem alten Heilmittel aus der Thymianpflanze, bewährt. Sie tragen zum Abschwellen, zur Linderung von Schmerzen und der Entzündung bei und fördern die Regeneration.

Interessante Internetseiten zum Thema Sudeck mit weiteren Behandlungsmöglichkeiten:

https://www.sudeckselbsthilfe.de/
https://www.sprechzimmer.ch/Krankheitsbilder/Morbus_Sudeck.html

© 2008 NATUR & HEILEN (aktualisiert 2021), Beratungsservice

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