Tibetische Medizin bei Arthrose?
Antwort
Die in Lotus 28 enthaltenen Heilpflanzen sind größtenteils auch bei uns bekannt – meist allerdings nicht mit der Indikation “Arthrose”. Aus der Sicht der westlichen Phytotherapie lässt sich aus der angegebenen Zusammensetzung eine gezielte Wirkung gegen Arthose nur schwer herleiten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der geistige Hintergrund westlicher Heilkunde mit der tibetischen nicht viel gemeinsam hat und somit die Verordnungen oft für uns unverständlich sind, was aber deren Wirkung nicht in Zweifel stellen muss. Auch sind die im Himalaya geernteten Kräuter und Pflanzen von anderer (oft stärkerer) Wirksamkeit, obwohl sie den gleichen Namen wie die hiesigen tragen.
In erster Linie geht es nicht darum, die Arthrose zu bekämpfen, sondern die gesamte körperlich-geistige Harmonie wiederherzustellen, denn indirekt werden so die meisten Krankheiten beeinflusst. Und das gilt für die meisten Heilweisen, ob östlich oder westlich.
Es spricht nichts gegen einen Versuch mit Lotos 28; zu bedenken ist nur die längere Einnahme von Lakritzenwurzel (Liquiritiae radix), die unter Umständen zu Nebenwirkungen ähnlich denen des Cortisons führen kann. Längerer Gebrauch sollte deshalb nur unter fachlicher Verlaufskontrolle erfolgen. Der Gehalt an Süßholzwurzel ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, denn Arthrose gehört nicht zu ihren Heilanzeigen.
Zu bedenken ist auch, dass es sich bei Lotos 28 um ein Nahrungsergänzungsprodukt handelt, also kein Arzneimittel; deshalb muss es auch kein strenges Zulassungsverfahren durchlaufen, was naturgemäß die Sicherheit für den Verbraucher vermindert.
Zusammenfassend ist Lotos 28 nicht unbedingt notwendig zur Arthrosebehandlung. Uns stehen in der westlichen Phytotherapie ebenfalls genügend pflanzliche Heilmittel zur Verfügung (u. a. Brennessel-, Teufelskralle-, Weihrauch-Zubereitungen), die als Arzneimittel geprüft und in ihrer Wirksamkeit bestätigt wurden.
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