Undefinierbare Muskelschmerzen
Antwort
Das von Ihnen beschriebene Krankheitsbild ist zu vieldeutig, so dass wir aus der Ferne leider keine sichere Diagnose stellen können. Wenn Überanstrengung/Überforderung z. B. durch Fehlhaltungen auszuschließen ist, kommt eine größere Anzahl von Ursachen in Betracht. Zu denken ist u. a. an:
- Weichteil-Rheumatismus, das schließen die Ergebnisse der Blutuntersuchung keineswegs aus
- Mangelkrankheiten durch Fehlernährung und/oder bei gestörter Verdauung;
- Stoffwechsel- oder Hormonstörungen
- Arterielle Durchblutungsstörungen
- Belastung durch Schadstoffe, z. B. am Arbeitsplatz, in der Wohnung, aus der Einrichtung u. ä.; Elektrosmog, Wasserader
- Autoimmunkrankheiten, bei denen das Immunsystem Abwehrstoffe gegen die Muskulatur produziert
- Fibromyalgie, chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) oder psychosomatische Erkrankungen
- Infektion durch Zeckenstich mit Borrelien, Rikettsien etc. oder Epstein Barr
Wenn wir Ihre Anfrage richtig interpretieren, dann wurden noch längst nicht alle Untersuchungen durchgeführt, um die Ursachen zu erkennen. Infrage kommen hier auch Laboruntersuchungen im Umweltlabor sowie die Dunkelfeldmikroskopie, Kinesiologie oder Bioresonanz. Problematisch ist die Diagnose bei Fibromyalgie, CFS und psychosomatischen Störungen, aber auch da lässt sich einigermaßen zuverlässig zumindest eine Verdachts-Diagnose stellen. Sie sollten also unbedingt auf gründlichen weiteren Untersuchungen bestehen, indem Sie auch einen Umwelt-Mediziner oder Heilpraktiker hinzuziehen, damit die Grundursache möglichst bald erkannt wird und dadurch gezielt therapiert werden kann. Die Behandlung richtet sich also naturgemäß nach dem Befund.
Gelingt es nicht, die Ursache genau festzustellen, erfolgt eine symptomatische Behandlung, hauptsächlich also die Linderung der Schmerzen und Missempfindungen. Ob dazu chemische Schmerzmittel notwendig sind, können wir nicht beurteilen. Zur Dauertherapie sollten jedoch möglichst Homöopathika, Akupunktur, Infrarot-, Wärme-, (Pulsierende) Magnetfeldtherapie, Elektrotherapie, Wassertherapie/Dauerbrause (beim medizinischen Bademeister, meist in Hallenbädern), Entgiftungsverfahren und Enzyme versucht werden. Auch an eine Reinigung und Unterstützung der Nieren und der Leber sollte gedacht werden.
Es wäre falsch, strikt auf Schmerzmittel zu verzichten, weil durch kurzfristige Gaben ein so genanntes “Schmerzgedächtnis” umgangen werden kann, was Schmerzen weiter bestehen lässt, auch wenn diese schon längst nicht mehr real vorhanden sind. Überdies schwächen chronische Schmerzen das Immunsystem. Sie können auch einen auf Schmerztherapie spezialisierten Behandler in Ihrer Nähe hinzuziehen (ambulant/Schmerzzentrum einer Klinik). Informationen zum Thema Schmerz erhalten Sie bei der Deutschen Schmerzliga e.V., www.schmerzliga.de.
Es ist verständlich, dass Sie Bewegung meiden, aber dadurch könnte sich das Symptombild noch verschlimmern. Behutsame Krankengymnastik, Feldenkrais, Osteopathie oder japanisches Heilströmen wäre nicht nur zur Schmerzlinderung sinnvoll, sondern auch zur allgemeinen Unterstützung.
Nicht zuletzt darf auch die seelische Ebene nicht vernachlässigt werden. Es mag sein, dass Entspannung oder Meditation die Schmerzen ausreichend lindert, die möglicherweise bestehenden tieferen (unbewussten) Ursachen bedürfen eventuell ebenfalls der Hilfe. Hier kann neben vielen anderen Möglichkeiten auch die Autosuggestion nach Emil Coué helfen.
© 2008 NATUR & HEILEN, Beratungsservice