Krankheit & Heilung

Verwachsungen nach Gallenblasen-OP

Nach einer Gallenblasen-Operation wurden bei einer Verwandten Verwachsungen festgestellt, die inoperabel seien. Mit den Schmerzen müsste sie nun leben. Gibt es dennoch Erleichterung? bla
 

Antwort:
Verwachsungen im Bauchraum nach einer Operation wie z.B. die Entfernung der Gallenblase oder von Teilen des Darmes sind häufig. Betroffene leiden nicht selten unter immer wiederkehrenden Beschwerden wie krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen und allgemeinem Unwohlsein, die von der erschwerten Verdauungsarbeit herrühren. Durch eine Operation im Bauchraum entstehen kleine oder auch größere Narben durch Nähte während der Operation. Diese Narben befinden sich oft an Stellen, die die übrigen Organe berühren und dann im Darm zu einer erschwerten Peristaltik (Verdauungsarbeit) führen.

Aus schulmedizinischer Sicht gibt es wenige Medikamente, die zu einer dauerhaften Linderung der Beschwerden führen, meist sind dies krampflösende Mittel oder Schmerzmedikamente. All diese Mittel haben jedoch – vor allem bei längerem und wiederholtem Gebrauch – nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Ein erneuter operativer Eingriff, der die Verwachsungen lösen soll, führt oft sogar zu verstärkten Beschwerden und ist daher in den meisten Fällen nicht ratsam.
Die Alternativmedizin bietet gute Möglichkeiten, die sanft und gut verträglich sind und oft erstaunliche Erfolge erzielen. Zunächst einmal sollte der Ernährungsplan auf blähende und schwer verdauliche Kost untersucht werden, z.B. sollten Kohlgemüse, Zwiebeln und Knoblauch nur in geringen Mengen verzehrt werden. Auch scharfe Gewürze wie Pfeffer oder Chili können die Darmschleimhaut reizen. Empfehlenswert sind entkrampfende und entblähende Tees oder Teemischungen aus Fenchel, Kamille, Anis und Kümmel, die über einen längeren Zeitraum, etwa 8-10 Wochen, getrunken werden.

Gut wirksam ist auch ein Präparat aus mehreren Heilpflanzen wie Pfefferminze, Angelikawurzel und Schöllkraut, das es als Tropfenmischung in der Apotheke zu kaufen gibt (z.B. Iberogast). Dies kann bei Bedarf oder kurmäßig über mehrere Wochen genommen werden. Die anthroposophische Medizin kann mit einem Heilmittel aus Kamille und Kupfer (Fa. Wala), das in Tropfenform genommen wird, sehr wirkungsvoll helfen, gerade auch, wenn parallel öfter ein Schwächezustand mit leichtem Frösteln vorliegt. Weiter können feucht-warme Bauchwickel mit Oxalis-Essenz von Fa. Wala aus Brunnenkresse wirksame Abhilfe schaffen. Der Wickel sollte etwa 20 Minuten einwirken, dabei ist Ruhe zu empfehlen und man kann leise Musik hören. Gerade bei krampfartigen Bauchbeschwerden, ähnlich dem Reizdarmsyndrom, spielt die innere Ruhe eine große Rolle und wiederholter Stress oder emotionale Belastungen verstärken die Beschwerden nicht selten erheblich.

Als sehr wohltuend werden auch Baucheinreibungen mit warmem Melissen- oder Lavendelöl empfunden. Die Öle können zuvor im Wasserbad angewärmt und dann in langsam kreisenden Bewegungen auf den Bauch aufgetragen werden. Auch hier empfiehlt es sich, etwa eine halbe Stunde mit einer Wärmflasche nachzuruhen. Bei akuten Krämpfen, die sehr schmerzhaft sind, kann eine Einreibung mit reinem Pfefferminzöl versucht werden. Die Pfefferminze ist in ihrer Heilwirkung stark krampflösend. Eine parallele Wärmeanwendung ist hier nicht sinnvoll, da die Pfefferminze kühlt. Aufgrund der starken ätherischen Wirkung sollte man zunächst nur kleine Mengen auf die Bauchdecke geben und erst einmal die Wirkung abwarten.

Weiter kann es hilfreich sein, ein Entspannungsverfahren zu erlernen; gerade Techniken wie Qi Gong, Yoga oder Atemtherapie, die den Atemfluss in den Mittelpunkt stellen, eignen sich sehr gut. Durch die krampfartigen Beschwerden verlernen Betroffene häufig die tiefe Bauchatmung, die für die Entspannung des Solar plexus (Sonnengeflecht) in der Magengegend und die daraus folgende vegetative Stabilisierung des Bauchraumes entscheidend ist.

Außerdem können OP-Narben den Energiefluss entsprechender Meridiane blockieren. Die Neuraltherapie stellt hier eine gute Möglichkeit dar, die Narben zu entstören und sie wieder zu energetisieren. Bei tiefen Bauchnarben kann dies natürlich schwieriger sein, aber einen Versuch ist es wert. Außerdem kann eine Serie von osteopathischen Behandlungen Entspannung bringen, denn durch diese Körpertherapie werden auch tiefe Bindegewebsfaszien gelockert und gedehnt, so dass sich eventuelle Verwachsungen und das benachbarte Gewebe lösen.

© 2010 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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