Was hilft bei brüchigen, gespaltenen Fingernägeln?
Antwort
Brüchige und sich spaltende Fingernägel sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Ursachen haben kann. Wichtig ist es, vor einer naturheilkundlichen Behandlung mögliche Stoffwechselstörungen mittels einer Laboruntersuchung auszuschließen, z.B. Schilddrüsenerkrankungen oder einen Eisenmangel. Gerade eine jahrelange vegetarische Ernährung hat oftmals einen latenten Eisenmangel zur Folge, der sich jedoch gut behandeln lässt. Auch Rissigkeit des Nagelbettes deutet auf einen möglichen Eisenmangel hin.
Aus naturheilkundlicher Sicht kann nach der Ursachenabklärung die Einnahme von Nachtkerzenöl sinnvoll sein, allerdings sollte dies nicht zur einer Dauertherapie führen, sondern nach etwa drei bis vier Monaten ist es sinnvoll, eine Therapiepause einzulegen, um dem Körper die Möglichkeit zur Verarbeitung zu geben. Nach ein paar Monaten Pause kann eine erneute Kur versucht werden.
Des Weiteren helfen Schüßler-Salze sehr gut, bewährt haben sich „Nr. 1 Calcium fluoratum D12“ und „Nr. 11 Silicea D12“. Beide nehmen direkten Einfluss auf die Beschaffenheit von Haut, Schleimhäuten und Nägeln und beheben eventuelle biochemische Defizite, die zu den von Ihnen beschriebenen Beschwerden gehören. Es reicht, drei bis vier Monate 3-mal täglich 1 Tablette von jedem Mittel einzunehmen, danach eine Pause einlegen. „Calcium fluoratum“ ist vor allem dann angezeigt, wenn parallel Haarausfall besteht und die Haut frühzeitig zur Faltenbildung neigt, „Silicea“ ist eher ein Mittel für Menschen, die außer der Nagelbrüchigkeit dazu neigen, sich mit Nagel- oder Fußpilz zu infizieren und die seelisch dünnhäutig sind. Es ist ratsam, sich zunächst auf ein Mittel zu konzentrieren und dann ggf. zu wechseln.
Die Homöopathie bietet mit „Acidum hydrofluoricum D12“ ebenfalls eine wirkungsvolle Hilfe, speziell bei brüchigen Nägeln mit Längsrillen. Manchmal besteht parallel noch eine Osteoporose und eine Neigung zu Haarspliss oder Karies. Auch hier ist es sinnvoll, zunächst über einige Monate 3-mal täglich 10 Globuli zu nehmen, um die Wirkung abzuwarten und dann ggf. auf ein anderes Mittel umzusteigen.
Versucht werden kann auch eine Art Hausmittel, das mit dem Schüßler-Salz „Nr. 11 Silicea“ verwandt ist: Es handelt sich um das sogenannte „Silicea-Gel“ (z. B. von Hübner), das in Reformhäusern oder Apotheken erhältlich ist und zu den Mahlzeiten 3-mal täglich eingenommen wird. Es dient als eine Art Nahrungsergänzung, geht man davon aus, dass Silicium – also Kieselsäure – auf den Haar- und Hautstoffwechsel einen positiven Einfluss hat. Das Wirkprinzip ist etwas anders als das der Schüßler-Salze oder der Homöopathie, oftmals machen Betroffene damit jedoch ebenfalls gute Erfahrungen.
Äußerlich hat sich die Anwendung von verdünntem „Teebaumöl“ oder „Ringelblumensalbe“ bewährt. Teebaumöl lässt gerade rissige Nägel und ein entzündetes Nagelbett schneller abheilen und stärkt die Nagelwurzel. Es wird täglich morgens und abends in das Nagelbett einmassiert. Ebenso verfährt man mit der Ringelblumensalbe, die es als Fertigpräparat in der Apotheke gibt oder die man selbst herstellen kann. Sie hat entzündungshemmende und kräftigende Wirkung auf Haut und Nägel.
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