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Zahnheilkunde

Zähneknirschen bei Stress

Seit mehreren Jahren knirsche ich besonders in Stresssituationen mit den Zähnen. Laut Pulsdiagnose ist mein ganzer Körper verkrampft, nicht nur der Kiefermuskel. Was kann ich tun?
 

Antwort
Das Zähneknirschen kommt gar nicht so selten vor, es gibt dafür den medizinischen Ausdruck “Bruxismus”. Das meist unbewusste Verhalten, das zum Zähneknirschen führt, darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden, im Lauf der Zeit drohen nämlich Schäden an Zähnen und Kiefergelenken.

Die Ursachen sind individuell verschieden. Der Befund der Pulsdiagnostik, der eine allgemeine körperliche Verkrampfung ergab, sollte noch durch allgemeinmedizinische und labordiagnostische Untersuchungen überprüft werden.
Zu den häufigsten Ursachen des Zähneknirschens gehören psychische Faktoren, wie starker Stress, von dem Sie schreiben. Wenn Sie vor allem in Stresssituationen mit den Zähnen knirschen, bedeutet das aber nicht zwangsläufig, dass Stress tatsächlich die Ursache ist; u.U. können sich auch andere Ursachen erst unter Stress bemerkbar machen, das muss man sorgfältig abklären. Zum Teil kann eine anlagebedingte Anfälligkeit für Störungen des vegetativen Nervensystems oder eine bestimmte innere Haltung der Persönlichkeit eine Rolle spielen. Schließlich kommen noch funktionelle Kaustörungen, orthopädische Ursachen (wie Haltungsfehler bei Skeletterkrankungen), neurologische Einflüsse (etwa bei Multipler Sklerose), falsche Atemtechnik oder Kalziummangel in Betracht.

Nicht immer lassen sich die Ursachen genau ermitteln, dann fällt eine gezielte Therapie naturgemäß besonders schwer. Eventuell kann auch durch (Psycho-)Kinesiologie nach Ursachen geforscht werden.

Zunächst gilt jetzt also – sofern nicht bereits erfolgt -, alle in Betracht kommenden körperlichen Ursachen abzuklären. Dabei diagnostizierte Grunderkrankungen erfordern dann eine gezielte Behandlung, z.B. einen “Aufbissbehelf” bei funktionellen Kaustörungen, der individuell angepasst wird, oder Physiotherapie oder Osteopathie bei Skeletterkrankungen und Störungen im Bereich der Kiefermuskulatur/-gelenke. Seelisch-nervöse Ursachen können durch Autogenes Training, Progressive Relaxation, Yoga und andere Entspannungs-/Meditationstechniken günstig beeinflusst werden. Am besten sind diese Techniken in einem fachlich geleiteten Kurs (Volkshochschule, Krankenkasse) zu erlernen, bis die Methode gut beherrscht wird. Die gewählte Technik sollte als universelle Lebenshilfe ständig beibehalten werden, auch wenn das Zähneknirschen keine Probleme mehr bildet, das stellt auch eine Hilfe gegen Stress dar.

Genügt diese Selbsthilfe nicht, empfiehlt sich eine psychologische Beratung, bei der festgestellt werden kann, ob individuelle Psychotherapie notwendig ist. Auch richtiges Stress-Management kann dabei erlernt werden.
Eine gute Möglichkeit bietet hier die Hypno-Therapie. Sie ist dazu geeignet, schwer fassbare Symptome zu ergründen und in der Tiefe zu heilen. (Infos und Therapeuten finden Sie unter www.meg-hypnose.de)

Sie können auch zur Selbsthilfe verschiedene homöopathische Arzneistoffe anwenden, am besten ein fertiges Komplexmittel (wie Nervoheel Tabletten oder Valerianaheel Tropfen), rezeptfrei aus der Apotheke und nach Gebrauchsanweisung. Pflanzlich eignen sich hauptsächlich fertige Arzneimittel-Zubereitungen mit Baldrian und/oder Hopfen als Hauptwirkstoffe, in diesem Fall vielleicht ergänzt durch Ginseng, um die Stress-Belastbarkeit zu erhöhen. Auch die Schüßlersalze Nr. 2, Nr. 7 und Nr. 22 eignen sich sehr gut zur allgemeinen Entkrampfung und Beruhigung der Nerven.

Zu guter Letzt noch ein Hinweis, der vor allem bei nervösen Leiden zu beherzigen ist. Versuchen Sie so viel wie möglich in Bewegung zu bleiben, das heißt, jede Treppe hochzugehen, statt mit dem Aufzug oder der Rolltreppe zu fahren, und häufige zügige Spaziergänge an frischer Luft zu machen. Hierdurch werden bereits viele Spannungen abgebaut und der Körper reguliert sich in gewissem Rahmen von selbst.

© 2009 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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