Biomarker für Long Covid gefunden
Weltweit sind Forscher auf der Suche nach Biomarkern im Blut oder im Immunsystem von Menschen mit der komplexen Erkrankung Long Covid, für die eine gesicherte Diagnose immer noch schwerfällt. Bestimmte Symptome wie Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten weisen zwar darauf hin, aber ein Bluttest, der die Diagnose bestätigt, fehlt bislang.
Ein Wissenschaftler-Team der Yale School of Medicine und der Icahn School of Medicine am New Yorker Krankenhaus Mount Sinai haben nun im Fachmagazin Nature eine Studie veröffentlicht, wonach sie in Immundaten eindeutige Biomarker identifizieren, die Long Covid nachweisen. Hierfür wurde das Immunsystem von 273 Studienteilnehmern mit und ohne Long Covid sowie von Personen ohne Infektion untersucht. Nachdem mithilfe eines Computer-Algorithmus die Blutproben untersucht wurden, stellten die Forscher mit 96%iger Genauigkeit Unterschiede zwischen Long-Covid-Patienten und den beiden Kontrollgruppen fest.
Insbesondere der Hormonspiegel und das Immunsystem von Long-Covid-Patienten wies deutliche Unterschiede auf. So sei das Hormon Cortisol im Blut jener Probanden deutlich weniger vorhanden, so die Autoren. Latente Viren wie das Epstein-Barr-Virus (EBV) seien hingegen aktiver. Es gebe zwar insbesondere zu den daraus folgenden Behandlungsoptionen noch viel Forschungsbedarf, die Forscher kamen aber zu dem Ergebnis, dass Hormonspiegel und Immunregulierung von Long-Covid-Betroffenen langfristig eingeschränkt sind.
© NATUR & HEILEN, Januar 2024