Kolostrum: hilfreich in der Therapie von Schmerzzuständen
Mittlerweile ist bewiesen, dass Menschen mit einem chronischen Schmerzsyndrom wie z. B. Fibromyalgie häufig unter einer krankhaft erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut leiden. Jahrelang wurde an den Zusammenhängen geforscht, um den Pathomechanismus aufzudecken. Wie Der Heilpraktiker berichtet, gehen Wissenschaftler mittlerweile davon aus, dass es an gesundheitsschädigenden Eindringlingen liegt – in diesem Fall Endotoxinen als Produkte bestimmter Darmbakterien –, die die stark durchlässige Darmschleimhaut passieren und in allen Organsystemen Krankheitssymptome und Schmerzen entstehen lassen. Der gemeinsame Nenner dieser Schmerzen ist, dass sie auf Schmerzmittel nicht oder nur vorübergehend ansprechen.
Als eine biologisch sinnvolle Alternative stellte sich im Laufe der Forschung die Vormilch von Kühen heraus, auch Kolostrum genannt. Die darin enthaltenen Antikörper konnten z. B. bei 30 bis 40 % der Patienten mit einem Fibromyalgie-Syndrom oder auch mit isolierten Gesichtsschmerzsyndromen einen Heileffekt erzielen, der auch nachhaltig war (Lactobin N von Dr. Wolz). Das Kolostrum von Kühen ist besonders reich an Wirkstoffen wie Immun- und Wachstumshormonen, Mineralien, Aminosäuren, Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten – und in der Volksmedizin schon lange bekannt. Die therapeutische Wirkung des Präparats setzt nach 4 bis 20 Tagen ein. Eine Anfangsdosierung von mindestens 2-mal 5 g am Tag ist erforderlich. Ist eine Wirkung zu spüren, kann die Dosierung auf 1-mal 5 g reduziert werden. Vorsicht ist geboten bei einer parallelen Milcheiweißunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz. Auch Neurodermitis-Patienten ist von dem Kolostrum abzuraten, da für sie die Eiweißbelastung zu hoch sein kann.
© NATUR & HEILEN, September 2022