Neuro-Covid: Löchrige Blut-Hirn-Schranke durch Corona-Infektion
Wissenschaftler der Universität Basel haben jüngst die Pathomechanismen erforscht, die zu Neuro-Covid mit Symptomen wie Geruchs- und Geschmacksverlust, Konzentrationsstörungen bis hin zu Schlaganfällen führen. Hierfür untersuchte das Team Nervenwasser (Liquor) und Blutplasma von Erkrankten mit unterschiedlich starken neurologischen Beschwerden und verglich sie mit den Proben einer Kontrollgruppe.
Vor allem bei Patienten mit den schwersten neurologischen Symptomen fanden die Wissenschaftler einen Zusammenhang mit einer überschießenden Immunreaktion.
So gab es Anzeichen, dass die Blut-Hirn-Schranke geschädigt war – wahrscheinlich eine Folge des Zytokinsturms, also der massiven Ausschüttung von Entzündungsfaktoren als Reaktion des Körpers auf das Virus. Zudem fand man infolge der überschießenden Immunantwort Antikörper, die sich gegen körpereigene Ziele richten – Zeichen einer Autoimmunreaktion. „Wir vermuten, dass diese Autoantikörper durch die löchrige Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen und dort Schäden verursachen“, erklärt Studienleiter Prof. Gregor Hutter.
Oberstes Ziel der kommenden Forschung sei es, die überschießende Immunantwort so früh wie möglich zu erkennen und medikamentös zu bremsen.
© NATUR & HEILEN, Februar 2023