Parkbesucher brauchen weniger Medikamente
Für Städter ist der Weg ins Grüne häufig aufwendig. Doch er lohnt sich, wie finnische Wissenschaftler von 4 Universitäten anhand von Auswertungen einer Befragung von 6.000 Personen jüngst herausfanden. Hierfür wurden alle zufällig ausgewählten Personen gebeten, Angaben über ihre verschreibungspflichtigen Medikamente zu machen. Zudem wurden sie nach ihren Gewohnheiten zum Besuch von Parks, Wäldern, Zoos und anderen Grünflächen befragt oder wie oft sie aus ihren Fenstern auf Grün- und Wasserflächen schauten.
Darüber hinaus wurden auch andere potenziell einflussreiche Faktoren auf die Gesundheit berücksichtigt (Einkommen, Bildungsstand, Lärm, Luftverschmutzung, Gesundheitsverhalten). Es stellte sich heraus, dass jene Probanden, die 3- bis 4-mal in der Woche Grünflächen besuchten bzw. sich in die Natur begaben, 33 % weniger Medikamente für ihre psychische Gesundheit, 36 % weniger gegen Bluthochdruck und 26 % weniger Asthma-Arzneien benötigen.
Keinen reduzierten Bedarf an Medikamenten hatten die Probanden, die nicht vor die Tür gingen und die Natur nur beobachteten. Auch jene, die stark übergewichtig waren und Asthma-Medikamente nahmen, profitierten nicht sehr von ihrem Gang ins Grüne, der Risikofaktor Übergewicht schien zu überwiegen. Das Angebot an Grünflächen in städtischen Umgebungen sollte unbedingt erhöht und ihre aktive Nutzung gefördert werden, konstatierten die Forscher.
© NATUR & HEILEN, April 2023