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Pflanzenheilkunde

Antivirale Teemischungen

Mehr als 90 % aller Atemwegs­erkrankungen werden durch Viren hervorgerufen. Sie dringen in die Zellen ein, schädigen und zerstören das Gewebe. Wird dieses Gewebe zusätzlich von Bakterien befallen, kommt zu einer Superinfektion – infolge eines kleinen Halskratzens, mit dem alles begann.

Es gibt viele Inhaltsstoffe in Pflanzen, die antiviral wirken: Insbesondere Terpene, Alkaloide, Gerbstoffe oder ätherische Öle sowie Saponine machen in Kräutern die antivirale Wirkung aus. Sie reagieren mit dem Virus und töten es oder schwächen es zumindest ab. Antiviral wirksame Sekundärstoffe können ein Virus davon abhalten, sich an die Zellwände anzudocken. Außerdem hemmen sie die Beweglichkeit des Erregers, sodass er sich nicht mehr in der menschlichen Zelle als Wirt vervielfältigen kann.

Antivirale Kräuter unterdrücken sogar die Vermehrung von Viren, indem sie sich ihnen als „nutzlosen Wirt“ zur Verfügung stellen und das Virus somit nicht ausschließlich auf den Schleimhäuten des Menschen landet. Das Immunsystem gewinnt wieder die Oberhand und wehrt den Infekt ab. Wir nutzen antivirale Kräuter in der Erkältungszeit insbesondere zur Vorbeugung und Milderung von Beschwerden.

Die heimische Wald- und Wiesenapotheke bietet einiges an antiviralen Heilpflanzen. Einige Kräuter können das Jahr über gesammelt werden. Heilpflanzen, deren Wirkung in diversen Studien belegt werden konnte, sind Oregano, Kurkuma, Holunderblüten, Majoran (ätherisches Öl), Pfefferminze (ätherisches Öl), Rosmarin, Salbei, Süßholz, Tragant, Teebaumöl (äthe­risches Öl), Thymian, Zistrose und Zitronenmelisse.

Eine gute antivirale Kräuterteemischung enthält maximal 7 Bestandteile, um eine hohe Konzen­tration zu gewährleisten. Je mehr Kräuter, desto schwächer die Wirkung. Über den Tag verteilt kann man 1 Liter ­antiviralen Tee trinken: Er besteht z. B. aus 2 TL ­Melissenblätter, 2 TL ­Pfefferminzblätter, 1 TL Rosmarinblätter, ½ TL Süßholzwurzel und ein paar Scheiben frischer Kurkuma.

Eine Variante davon enthält 1 TL Holunderblüten, 1 TL Pfefferminzblätter, 2 TL Zitronenmelisse, 2 TL Zistro­senblätter, ½ TL Ingerwurzel.

Fein ist auch ein Salat mit frischen Wildkräutern und Knoblauch, Basilikum und Oregano. Oregano enthält ätherische Öle, die antiviral, Basilikum solche, die antibakteriell wirken. Die Heilkräuter kann man selbst nach Verfügbarkeit und Geschmack kombinieren, Vorsicht ist lediglich bei manchen Höchstmengen geboten: Von Rosmarinblättern sollten nicht mehr als 6 g pro Tag als Teeaufguss getrunken werden. Salbei enthält Thujon (Nervengift), eine unbedenkliche tägliche Einnahme liegt bei etwa 6 g. Süßholzwurzel maximal 4 g pro Tag.

Jules Sentman

© NATUR & HEILEN, November 2023

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