Bärlauch: Frühlingspflanze mit Bärenkräften
Der Bärlauch war in Mitteleuropa schon in heidnischen Zeiten sehr beliebt. In dieser Zeit wurde der Bär aufgrund seiner buchstäblichen „Bärenkräfte“ sehr verehrt und, so wurden stark heilsam wirkende Pflanzen wie Bärlauch, Bärenklau, Bärlapp, Bärentraube und Bärwurz nach ihm benannt. Die Überlieferung besagt, dass die Bären nach der Winterruhe zuerst Bärlauch fressen, um nach ihrem langen Schlaf wieder zu Kräften zu kommen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Bärlauchs sind schwefelhaltige ätherische Öle, scharfe Senfölglycoside, Vitamin C und Mineralstoffe. Die ätherischen Öle sind heilsam für die Atemwege und insbesondere für die Blutgefäße. Eine antiarteriosklerotische Wirkung ist ebenso vorhanden wie beim großen Bruder Knoblauch. Senfölglycoside fördern die Verdauung und regen den Stoffwechsel an. Vitamin C und Mineralstoffe wirken gegen Frühjahrsmüdigkeit und geben dem Körper die nötige Energie nach dem Winter.
Das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung von giftigen Maiglöckchen ist seine matte Blattunterfläche und – er wächst immer an einzelnen Stängeln aus dem Boden.
Kleingeschnitten mit ein wenig Salz unter Quark vermischt ist Bärlauch ein köstlicher Brotaufschnitt oder schmeckt zu Pellkartoffeln.
Bärlauchtinktur für das ganze Jahr
In ein verschließbares großes Glas frische, saubere und kleingeschnittene Bärlauchblätter geben und mit Doppelkorn übergießen. Den Ansatz für zwei bis drei Wochen an einem warmen Platz ziehen lassen. Danach die Flüssigkeit filtern und in dunkle Tropfflaschen abfüllen.
Die Tinktur kann vorbeugend und begleitend bei Arteriosklerose eingesetzt werden. Weiterhin wirkt sie antibakteriell, blutreinigend, immunstimulierend, antimykotisch, blähungswidrig und verdauungsfördernd. Achtung: Sie ist für Schwangere nicht geeignet.
Dosierung: Dreimal 12 bis 15 Tropfen vor dem Essen.
Barbara Kunick-Wünsche