Bittere Tinkturen für die Verdauung
Bei Verdauungsproblemen wie Verstopfung, Durchfall, Sodbrennen, Völlegefühl, Übelkeit oder Appetitlosigkeit bringen Tinkturen, die aus getrockneten Pflanzen und Alkohol hergestellt werden, oftmals rasche Besserung, da die enthaltenen Bitterstoffe essenziell für eine gut funktionierende Verdauung sind. Üblicherweise werden für den Verdauungstrakt Kamille, Pfefferminze, Anis, Fenchel und Kümmel eingesetzt, doch auch die Tinkturen der folgenden 4 Pflanzen sind besonders hilfreich:
• Schafgarbe: Diese Pflanze wird wegen ihrer entkrampfend wirkenden ätherischen Öle hauptsächlich bei Bauchkrämpfen und Blähungen eingesetzt. Da auch der Gallenfluss angeregt wird, sollte man sie bei vorhandenen Gallensteinen nicht verwenden, da diese sonst in Bewegung geraten und eine Gallenkolik verursachen können. Zur Herstellung werden Blüten, Blätter und Stängel der blühenden Pflanze verwendet.
• Tausendgüldenkraut: Diese Tinktur kommt in erster Linie bei Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Fettverdauungsstörungen zum Einsatz, um die Produktion der Verdauungssäfte von Magen, Leber und Galle zu erhöhen. Auch hier wird das Kraut der blühenden Pflanze verwendet.
• Kapuzinerkresse: Diese Pflanze fördert nicht nur die Sekretion der Säfte, sondern erhöht auch die Bewegungsfähigkeit des Darmes. Mit ihren scharfen Senfölen wirkt sie zudem antibakteriell, weshalb sie gern zur Behandlung von Infektionen des Verdauungstrakts eingesetzt wird.
• Beifuß: Die enthaltenen Bitterstoffe fördern die Ausschüttung von Verdauungssäften der Galle und Bauchspeicheldrüse, wodurch Fette besser verdaut werden können. Wichtig bei der Herstellung ist es, den Beifuß zu ernten, bevor die Blüten sich ganz geöffnet haben, da er sonst zu bitter wird.
Bei allergischen Reaktionen auf Korbblütler sollten die Tinkturen nicht angewandt werden. Sind die Schleimhäute empfindlich oder gereizt – wie etwa bei der Gastritis –, können Pflanzen mit Scharfstoffen zu sehr reizen.
© NATUR & HEILEN, Mai 2022