Das Hühnerei ist rehabilitiert
Früher als Alternative zum Fleisch sehr geschätzt, wurde das Hühnerei in den letzten 50 Jahren als Cholesterinbombe geradezu verteufelt. Seit Kurzem haben Mediziner nun wieder eine Wende vollzogen: Eier seien doch besser als ihr Ruf! Den Beweis dafür erbrachten finnische Wissenschaftler, die über einen Zeitraum von 21 Jahren die Essgewohnheiten von mehr als 1000 Menschen erfasst haben. Eine Gruppe aß täglich ein Ei, mit einem Cholesteringehalt von etwa 200 Milligramm, die anderen Teilnehmer nahmen kaum Eier zu sich. Es stellte sich bei diesem Versuch heraus, dass das Risiko für Herzerkrankungen und die Verkalkung der Schlagadern bei der Gruppe mit dem Eierkonsum nicht höher lag als das der anderen Teilnehmer. Die Forscher veröffentlichten ihre Erkenntnisse über den entlarvten Mythos, dass Cholesterin aus der Nahrung die Blutgefäße verstopfe, im „American Journal of Clinical Nutrition“.
Im Gegensatz zu Eiern erhöhen Fleisch und Wurst durch ihre hohen Werte an gesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel im Blut weit stärker. Offizielle Empfehlungen werden gerade überarbeitet. So soll in den USA das Cholesterin jetzt nicht mehr als bedenklicher Nährstoff eingestuft werden und die Obergrenze für den Konsum gestrichen werden. Allerdings betont die Amerikanische Herzgesellschaft, dass es von der genetischen Ausstattung des Einzelnen abhängt, ob Cholesterin aus der Nahrung stark oder weniger stark resorbiert wird.