Die Weinrebe: Heilpflanze des Jahres 2023
„Der Wein ist ein Gottesgeschenk. Und ich spreche von der gesamten Pflanze, nicht nur vom edlen Tropfen!“, betont Heilpraktiker Konrad Jungnickel, erster Vorsitzender des Wahlgremiums des NHV Theophrastus e. V., als er die „Heilpflanze des Jahres 2023“ bekannt gibt.
Die Weinrebe (Vitis vinifera) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Eine Unterart, die Edle oder Echte Weinrebe, liefert die Rohstoffe für Tafeltrauben, Rosinen, Traubenzucker, Öl, Essig, Saft und Wein.
„Der Weinstock hält besonders in seinen Früchten und Kernen, ja selbst in seinen Blättern, eine Fülle heilkräftiger Stoffe für uns bereit“, lobt Jungnickel die Rebe. Mit ihrem Zuckergehalt von etwa 20 % sorgen Weintrauben für einen schnellen Energieschub. Mitgeliefert wird Nahrung für Herz, Knochen und Nerven dank Kalium, Calcium, Vitamin B6 und Folsäure. Ballaststoffe und Fruchtsäuren fördern die Darmtätigkeit, binden Giftstoffe und wirken sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus. In Haut und Kernen steckt der kräftige Zellschutz Resveratrol aus der Gruppe der Polyphenole. Auch das aus den Kernen der Weintrauben gewonnene kalt gepresste Öl liefert viele Antioxidantien – wenn es nicht erhitzt wird!
Getrocknete rote Laubblätter leisten bei Venenleiden gute Dienste. Sie wirken entzündungshemmend, dichten venöse Gefäßwände ab und verhindern so, dass Wasser ins Gewebe eindringt. In vielen Präparaten dient rotes Weinlaub dazu, chronische Venenschwäche, Krampfadern, schwere Beine, Kribbeln, Schmerzen, Krämpfe oder geschwollene Knöchel zu behandeln (siehe dazu „Traube und Weinrebe. Heilpflanze der Medizin“ von Barbara Simonsohn, erschienen im Mankau Verlag).
Ob nun Rotwein ein Arzneimittel ist oder nicht, hier scheiden sich die Wissenschaftsgeister. Während Forschungen zeigten, dass die in Rotwein enthaltenen Polyphenole das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen senken und zudem freie Radikale unschädlich machen, widerlegen neue Empfehlungen aus Kanada die verbreitete Meinung, Alkohol sei in Maßen gesund. Laut der Nachricht vom 31.1.2023 auf Deutschlandfunk gibt es keinen risikofreien Alkoholkonsum. Kein einziges Glas Alkohol zu trinken sei der beste Beitrag zur Gesundheit!
Martina Schneider
© NATUR & HEILEN, Juli 2023