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Ernährung

Die Lupine – eine wertvolle Pflanze

Lupinen sind violett blühende Gartenpflanzen. Sie gehören zu den artenreichsten Pflanzenfamilien, den Hülsenfrüchten oder Leguminosen, zu denen auch Soja, grüne Bohnen, Erbsen, Erdnüsse und Linsen zählen. Gartenlupinen allerdings sind Bitterlupinen, die zwar schön aussehen, allerdings ungenießbar sind.

Schon bei den alten Ägyptern waren Lupinen nicht nur als schöne Gartenpflanzen bekannt, sondern vor allem auch als ein begehrtes Lebensmittel, das über Friedrich den Großen schließlich nach Europa gelangte. Nach dessen Tod gerieten die Lupinen als Nahrungsmittel jedoch wieder in Vergessenheit.

Erst vor etwa 100 Jahren entdeckte der Züchter Reinhold von Sengbusch das Potenzial der bitterstoffarmen Süßlupinen. Es entstand eine lebhafte Sortenzüchtung, die zum vermehrten Anbau in Europa führte. Hierzulande werden bis heute vorwiegend die Samen der Blauen Süßlupine verwendet, auch als Schmalblättrige Lupine bezeichnet. Das Eiweiß der Hülsenfrüchte weist dabei eine ähnliche Zusammensetzung auf wie Fleisch und macht sie dadurch sehr interessant – vor allem für Veganer und Vegetarier.

Lupinen lockern mit ihren verzweigten Pfahlwurzeln den Boden auf und mobilisieren auf diese Weise Nährstoffe für andere Pflanzen. Da auch ihre grünen Bestandteile sehr eiweißreich sind, sind ­Lupinen zudem eine gute Futterpflanze. Die Früchte der Lupinen haben mit 40 % den höchsten Eiweißgehalt. Sie schmecken neu­tral, sodass man pflanzliche Milch aus ihnen gewinnen und auch ­Lupinenjoghurt oder Lupinenmehl herstellen kann. Zusätzlich enthalten sie Calcium und andere wertvolle Mineralstoffe sowie Ballaststoffe. Ein weiterer Pluspunkt: Lupinen sind mit einem Gehalt von nur 6 % Fett fettarm und zudem cholesterinfrei. Auch wichtige Vitamine finden sich in den Früchten, darunter Vitamin B1 und die Vorstufe von Vitamin A.

So paradiesisch die Eigenschaften der Lupine klingen – ganz so bedenkenlos ist sie nicht. So können bestimmte Eiweißstoffe bei manchen Menschen Allergien hervorrufen. Besonders bei vorhandener Erdnussallergie besteht ein relativ hohes Kreuzallergierisiko. Deswegen muss die Verwendung von Lupinen auch stets auf Lebensmittelverpackungen angegeben werden. Ein Problem kann der Verzehr möglicherweise auch für Personen darstellen, die vermehrt zu Blähungen neigen. So enthalten Lu­pinen Kohlenhydrate, die erst im Endstück des Darms abgebaut werden und dort die unliebsamen Gase erzeugen.

Dr. Andrea Flemmer

© NATUR & HEILEN, April 2024

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