Ein Kraut zum Kochen: Liebstöckl
Er gehört zu den beliebtesten Kräutern unserer Küche: der Liebstöckel. Er ist kein zartes Pflänzchen, sondern eine robuste Pflanze mit kräftig-würzigem Aroma, weshalb er auch Maggikraut genannt wird. Seine Blätter sehen dem Selleriekraut verblüffend ähnlich.
Frischen Liebstöckl (Levisticum officinale) gibt es den ganzen Sommer. Er wird von Mai bis Oktober geerntet und eignet sich zum Würzen von Gemüse, deftigen Eintöpfen, Suppen und Salaten oder stellt aus ihm ein würziges Pesto her. Am besten entfaltet sich das Aroma, wenn man das Kraut kurz mitkocht. Doch nicht nur das Kraut, auch die Wurzel findet Verwendung, damit aromatisiert man zum Beispiel Magenbitter und Liköre.
Liebstöcklblätter und -wurzeln enthalten eine Vielzahl von ätherischen Ölen, Kumarin, antibiotisch wirkenden Substanzen und Bitterstoffen. Sie sind verdauungsfördernd, appetitanregend und helfen gegen Magenbeschwerden. Wegen der wassertreibenden Wirkung werden sie bei Rheuma und Gicht sowie bei Blasenentzündung empfohlen.
Aus den Wurzeln lässt sich ein einheilsamer Tee bereiten. Dafür übergießt man zwei gestrichene Teelöffel zerschnittene Wurzel mit kaltem Wasser und bringt alles zum Kochen. Anschließend sofort abgießen und abkühlen lassen. Davon zwei Tassen täglich trinken.
Nebenwirkungen sind allerdings nicht auszuschließen: Schwangere sollten Liebstöckl in jeder Form meiden. Auch Nierenkranke sollten mit der Einnahme dieser Pflanze vorsichtig sein, denn sie kann die Nieren reizen. Außerdem kann es bei reichlichem Gebrauch zu unerwünschten Lichtreaktionen der Haut kommen.
In der Apotheke gibt es die getrocknete Wurzel auch in pulverisierter Form zu kaufen.
Ilse Auerswald