Gesunder Grünspargel
Als vor einigen Jahren der erste grüne Spargel auf unseren Märkten auftauchte, rümpften nicht wenige die Nase. Das “Grünzeug” kann doch unmöglich mit den edlen weißen Stangen konkurrieren, war die allgemeine Meinung. Doch inzwischen hat grüner Spargel bei uns weitgehend Akzeptanz gefunden, denn es stellte sich heraus, dass er bei bestimmten Spargelgerichten wie Salaten und Aufläufen weißem Spargel sogar vorzuziehen ist.
In anderen Ländern war man uns da übrigens voraus: In Südeuropa, England und den USA wird Grünspargel seit langem geschätzt. Interessanterweise wurde ursprünglich auch bei uns nur grüner Spargel verzehrt, nachdem man im 16. Jahrhundert die ersten aus dem Orient stammenden Spargelpflanzen anbaute.
Während weißer Spargel von der Sonne abgeschirmt in aufgeschütteten Erdwällen heranwächst, wird Grünspargel in flachen Beeten kultiviert. Die ausgiebige Lichteinstrahlung färbt ihn grün und reichert ihn mit Chlorophyll an. Und das wirkt sich auf den Geschmack aus. Grüner Spargel hat ein intensiveres, kräftigeres Aroma als weißer. Er schmeckt voller und mehr nach Gemüse.
Zubereitung und Verwendung
Die einzelnen Stangen sind so zart, dass sie kaum oder nur am unteren Ende geschält werden müssen. Die Garzeit beträgt ca. 20 Minuten. Ein Spritzer Zitrone hebt das Aroma. Grünspargel schmeckt mit zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise. Besonders gut eignet er sich für Suppen, Salate und Gratins.
Nährstoffe und Heilwirkungen:
Das kalorienarme Gemüse – 100 g haben 18 Kalorien – ist reich an Ballaststoffen und enthält 10 Mineralstoffe, Vitamin A, E, B und C in höherer Dosierung als Weißspargel. Dazu kommt der Chlorophyll-Gehalt. Der Farbstoff Chlorophyll, der mithilfe der Photosynthese aus der Lichtenergie der Sonne entsteht, regt die Bildung roter Blutkörperchen, Stoffwechsel, Herz- und Darmfunktion sowie das Zellwachstum an. Grüner Spargel ist (ebenso wie weißer) harntreibend und ausschwemmend. Das Bundesgesundheitsamt empfiehlt ihn zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und als Vorbeugung bei Nierengrieß. Bei eingeschränkter Herz- und Nierenfunktion darf die Durchspülungstherapie jedoch nicht durchgeführt werden.
Daneben gilt Spargel als bewährtes Mittel bei Hautunreinheiten, Rheuma und Gicht. Sein Hauptwirkstoff, das Asparagin, kann allerdings, sofern er über längere Zeit aufgenommen wird, den Harnsäure-Spiegel erhöhen.
Das Spargelwasser sollte wegen möglicher Rückstände nicht für Suppen oder Saucen weiterverwendet werden.
I.A.