Giersch – Wildkraut gegen Rheuma und Gicht
Bei Gärtnern ist er nicht wirklich beliebt, weil er kaum mehr aus dem Garten zu vertreiben ist, wenn er einmal Fuß gefasst hat – der Giersch (Aegopodium podagraria). Er gehört zu den essbaren Wildkräutern, doch sucht man ihn in Heilkräuterbüchern oft vergeblich. Der bekannte Schweizer Kräuterpfarrer Künzle war einer der wenigen, die um die positiven Kräfte und Eigenschaften des Gierschs wussten, und er verordnete ihn insbesondere bei Rheumaleiden und Gicht. Das Kraut regelmäßig als Presssaft verarbeitet und mit Wasser vermischt, hat positive Wirkungen bei schmerzenden Gelenken. Die Pflanze kann abgelagerte Harnsäurekristalle im Körper lösen und ausschwemmen. Früher legten Rheumatiker Giersch sogar als Einlagen in ihre Schuhe.
Wer Giersch in der freien Natur sammeln will, sollte Folgendes wissen: Es gibt einige giftige Doppelgänger, beispielsweise den Schierling. Das besondere Kennzeichen des Gierschs ist, dass der Blattstiel im Querschnitt dreieckig ist. Man erkennt ihn auch an seinem petersilienähnlichen Geruch, wenn man ihn zerreibt.
Die Pflanze eignet sich vorzüglich als Bestandteil eines Salates: Man ersetzt einfach einen Teil der ursprünglichen Grundlage, wie beispielsweise Kopf- oder Eisbergsalat, durch die jungen Blätter des Gierschs. Er lässt sich auch gut mit jungen Löwenzahnblättern kombinieren.
Gierschsuppe
Zutaten: 2 Hände voll frisch gepflückte Gierschblätter, eine Zwiebel, 20 g Butter, 1 Liter Gemüsebrühe, 120 ml Sahne, Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach Geschmack, Gänseblümchenblüten
Zubereitung: Gierschblätter waschen und klein hacken. Die Zwiebel in Butter andünsten, den Giersch dazugeben und kurz mitdünsten. Mit der Brühe aufgießen und circa 20 Minuten köcheln lassen, danach mit Sahne aufgießen und mit den Gewürzen abschmecken. Die Suppe in Teller geben und mit Gänseblümchenköpfen verzieren, die man mitessen kann.
Gierschspinat
Zutaten: Giersch, Butter oder Öl, Zwiebel, Sahne, Salz, Gewürze nach Geschmack
Zubereitung: Giersch waschen, Blätter in Salzwasser weich kochen. Dann herausnehmen, abtropfen lassen und fein schneiden. Eine klein geschnittene Zwiebel in Fett anrösten, Giersch und etwas Salz hinzugeben und zusammen dünsten. Nach und nach unter Rühren etwas von dem Kochwasser hinzugeben. Ein Schuss Sahne zum Schluss verfeinert den Spinat.
Barbara Kunick-Wünsche