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Ernährung

Kichererbse – Kulturpflanze mit Gesundheitspotenzial

Freunde der orientalischen Küche kennen die Kichererbse als Hauptbestandteil von Hummus. Mit der Erbse ist die Kichererbse nicht ­näher verwandt. Es ist eine sehr ­eiweißreiche Pflanze, deren Protein-Qualität jene anderer Hülsenfrüchte übertrifft. Kichererbsen sind glutenfrei und besonders ballaststoffreich. Die unlöslichen Faserstoffe fördern eine gesunde Verdauung. Polysaccharide sorgen für einen niedrigen glykämischen Index und eine langsame Verwertung der Kohlenhydrate ohne „­Zuckerschaukel“.

Bis zu 6,5 % Fett kann die Kichererbse enthalten, 66 % davon sind besonders gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese erhöhen die Insulinsensibilität und können Diabetes Typ II vorbeugen. Die Phytosterole in Kichererbsen wirken antientzündlich, antibakteriell, gegen patho­gene Pilze und beugen der Entstehung von Tumoren vor. Carotinoide steigern die Aktivität der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und verbessern die Sehkraft.

Die Kichererbse enthält beachtliche Mengen an Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink, Selen, Chrom und Nickel sowie zahlreiche Vitamine. Die Phytoöstrogene in Kichererbsen gleichen den weiblichen Hormonspiegel aus. In den Wechseljahren sind sie eine gute Alternative zur Hormon-Ersatz-Therapie. Im Gegensatz zu isolierten Isoflavonen, etwa aus Soja oder Rotklee, regen sie das Wachstum von östrogensensitivem Gewebe in der Brust und im Uterus nicht an, ­sondern hemmen im Gegenteil Brusttumore, weil sie Östrogenrezeptoren besetzen und eine Überstimulierung der Zellen verhindern.

Mehrere Studien belegen, dass die natürlichen Isoflavone aus den Sprossen der Kichererbse zu einer Apoptose (natürlichem Zelltod) in menschlichen Brustkrebszellen führen. Durch ihre modulierende Wirkung auf die Östrogenproduktion können Extrakte aus der Kichererbse (z. B. Venusurkicher Granulat von Dr. Pandalis) sowohl bei Östrogenüberschuss (z. B. PMS) als auch bei Östrogenmangel (z. B. Wechseljahre) eingesetzt werden. Kichererbsen senken Blutdruck und Cholesterinspiegel und wirken Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen. Die Isoflavone verhindern die Oxidation von LDL-Cholesterin und schützen die Arterieninnenwände. Der hohe Folsäuregehalt in Kichererbsen hilft, Homocystein-Werte zu senken.

In der Ayurveda-Medizin werden die Hülsenfrüchte eingesetzt als Wurmmittel, bei Bronchitis, Hauterkrankungen und Leberproblemen, als Mittel zur Beruhigung eines nervösen Magens und als Stimulanz und Tonikum. Viele Wirkungen der Kichererbse sind so gut erforscht, dass die Kichererbse zweifelsfrei als gesundheitsförderndes Lebensmittel eingestuft werden kann. 

Barbara Simonsohn

© NATUR & HEILEN, September 2022

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