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Ernährung

Maniok: stärkereiches Grundnahrungsmittel

Das Wolfsmilchgewächs Maniok, auch unter den Namen Cassava oder Yuca bekannt, dient heutzutage über 500 Millionen Menschen als Grundnahrungsmittel – mit steigender Tendenz! Als Teil der „großen Fünf“ sorgt Maniok, gemeinsam mit Weizen, Mais, Reis und Soja dafür, dass die Grundversorgung gesichert ist. Es bietet fast doppelt so viel Stärke wie Kartoffeln und gilt als die wohl kalorienreichste Knolle. Darüber hinaus versorgt es Mensch und Tier mit Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen. Die Pflanze besteht zu 50 % aus der Wurzel, aus welcher das Mehl hergestellt wird. Die Blätter, die wie Spinat zubereitet werden können, machen nur ca. 6 % der gesamten Pflanze aus.

Aufgrund der enthaltenen Glykoside, primär des Blausäureglykosids, sind die Wurzelknollen im Rohzustand giftig. Wird die Pflanze jedoch zu Mehl gemahlen und mit kochendem Wasser ausgewaschen, fermentiert oder erhitzt, dann verflüchtigt sich die gefährliche Blausäure vollständig. Bei einigen der süßen, glykosidarmen Sorten lassen sich die geschälten und zerkleinerten Knollen auch einfach in Salzwasser genussfertig kochen. Ein Nachteil der Maniokwurzel liegt im geringen Proteingehalt und dem geringen Anteil essenzieller Aminosäuren. Aushelfen können da die wesentlich proteinreicheren Maniokblätter.

Aus dem glutenfreien Mehl entstehen Brote, Kuchen sowie ein süßlich-aromatisches und leicht berauschendes Getränk namens Tarubá, besonders beliebt im Norden Brasiliens. In den Anbaugebieten kommt Maniok, wie bei uns die Salzkartoffeln, auch als Beilage auf den Tisch, bevorzugt frittiert nach dem Kochen. In Südamerika sind ausgebackene Maniokascheiben als Chips zum Knabbern beliebt. Ein Produkt, das bei der Mehlherstellung entsteht, ist die bekannte Tapiokastärke.

• Medizinische Indikationen
Die Saponine im Maniok lindern Entzündungen und gleichen die Darmflora aus. Als Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index vermag die Knolle den Blutzuckerspiegel zu senken. Indianer setzten sie ein, um ihr Immun­system und den Energiepegel zu ­steigern. Ebenso bei Wunden, Geschwüren, zur Entwurmung, um Kopfschmerzen zu lindern und Fieber zu ­senken. Abführend und brechreizerregend wirken die Sa­men einiger Sorten.

Ausscheidungsprodukte der Haut können mithilfe von gewaschener, fein gemahlener Tapiokastärke gut absorbiert werden. So ist sie Bestandteil einiger moderner Hautpflegeprodukte wie Cremes, Peelings, Abdeckstifte und Puder.
Als natürliche Malariaprophylaxe dient Maniok einigen Völkern in ­betroffenen Gebieten.
Last, but not least: Maniok bietet für die Produktion von Bioethanol als nachwachsender Rohstoff großes Potenzial, was derzeit vor allem in China und Thailand erschlossen wird. Dank vielseitiger Anwendungsmöglichkeiten zählt Maniokstärke außerdem zu den wichtigsten Rohstoffen für die chemisch-technische Industrie, vor allem für die Herstellung von Papier, als Papierstärke sowie in der Fermentationsindustrie.

Katja Chmelik

© NATUR & HEILEN, Oktober 2022

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