Nanakusagayu – der japanische 7-Kräuter-Reisbrei für einen verstimmten Magen

Neujahr ist das größte Fest in Japan. Hier wird ähnlich geschlemmt wie bei uns an den Weihnachts­feiertagen. Kein Wunder, dass da nicht selten der Magen rebelliert. Doch in der japanischen Tradition ist am 7. Januar ein Ausgleich vorgesehen: der 7-Kräuter-Reisbrei Nanakusagayu.

Er soll nicht nur den Magen beruhigen, sondern Gesundheit für das neue Jahr bringen und ein langes Leben fördern. Die Kräuter, die hier verwendet werden, findet man weitgehend auch bei uns: Hirtentäschelkraut, Wald-Ruhrkraut, Vogelmiere, Japanische Petersilie, Taubnessel, Speiserübe und Rettich.

– Hirtentäschelkraut ist verdauungsfördernd und entzündungshemmend, reguliert den Blutdruck, stärkt den Kreislauf und wird gegen Gicht und Rheuma verwendet.
– Auch das Wald-Ruhrkraut fördert mit seinen Bitterstoffen die Verdauung. Seine ätherischen Öle lösen Krämpfe im Magen- und Darmtrakt, und seine Gerbstoffe wirken Entzündungen entgegen.
– Blutreinigend und harntreibend wirkt die Vogelmiere mit ihren winzigen weißen Blütenköpfen.
– Die Japanische Petersilie, die manchmal auch als Wasserfenchel bezeichnet wird, puscht mit ihrem Nährstoffcocktail das Immunsystem und wirkt Erschöpfung entgegen.
– Die Taubnessel ist auch bei uns eine Heilpflanze gegen Erkrankungen der Atemwege und hilft bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
– Zu den Heilkräutern kommen die zwei Gemüsesorten: Die Spei­se­rübe liefert wichtige Nährstoffe für unser Immunsystem und fördert die Zellerneuerung. Die Senf­öle und Bitterstoffe des ­Rettichs wiederum sind gut für unsere Leber und die Verdauung und lösen den Schleim bei Husten.

Die Zubereitung ist einfach: Damit der Reisbrei eine cremige Konsistenz erhält, nimmt man Reis und Wasser im Verhältnis 1:3. Vor dem Kochen wäscht man den Reis gründlich in einem Sieb. Nach etwa 20 Minuten das gewaschene und in kleine Würfel geschnittene Gemüse zu dem Reis geben. Die Kräuter werden gewaschen, fein gehackt und, kurz bevor das Wasser einkocht, ebenfalls dazugegeben.

Wenn Reis und Kräuter die richtige Konsistenz haben, ist der 7-Kräuter-Brei fertig und kann mit Salz abgeschmeckt werden. Das ist die traditionelle Variante. Aber natürlich kann man für mehr Geschmack auch den Reis in Brühe kochen und Gewürze wie Sojasoße, Pfeffer, Knoblauch oder Ingwer hinzufügen.

Dr. Birgit Quitterer

© NATUR & HEILEN, Januar 2023