Okraschoten: gesundheitsfördernd und lecker

Im Hochland von Abessinien in Afrika liegt die Wiege der Okra, eine der ältesten bekannten Gemüsesorten unseres Planeten. Ihre Kultivierung lässt sich mindestens 4.000 Jahre zurückverfolgen. Inzwischen ist sie ein fester Bestandteil vor allem der griechischen und türkischen Küche. In Deutschland glückt der Anbau mittlerweile in Gewächshäusern. So findet man sie auch hierzulande das ganze Jahr über frisch oder in Konserven.

Bei den Inhaltsstoffen fällt der hohe Wert an Beta-Carotin sowie an den Vitaminen A, C, K, E und der B-Gruppe auf. Zudem verfügen Okraschoten über eine reiche Anzahl wichtiger Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium, Schwefel, Phosphor, Natrium, Chlor plus die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan, Jod, Fluor, Selen und Zink. Enthalten sind weiterhin Antioxidantien wie etwa Xanthin und Lutein, die für ihre positiven Auswirkungen auf die Augengesundheit bekannt sind.

Obendrein sind Okraschoten wertvolle Ballaststofflieferanten, die – gemeinsam mit den Schleimstoffen, die beim Kochen der Schoten entstehen – vom Verdauungstrakt willkommen geheißen werden. Dazu schaffen sie ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und halten den Blutzuckerspiegel stabil. Geröstete Okrasamen werden in der Türkei schon lange bei Diabetespatienten verwendet, da sie u. a. die Nierengesundheit unterstützen. Auch der Cholesterinspiegel kann bei regelmäßigem Verzehr von Okra positiv beeinflusst werden. Das enthaltene Chlorophyll findet in der Krebsprävention immer mehr Beachtung. Auch der Inhaltsstoff Lecithin ist wirksam gegen Krebszellen.

Okraschoten sind sehr kalorienarm und haben geschmackliche Ähnlichkeit mit grünen Bohnen. Im Gegensatz zu diesen sind sie aber ebenfalls roh eine feine Knabberei. Beim Kauf sollte man die kleineren, hellgrünen Schoten auswählen. Allgemein gilt das Okragemüse als äußerst gut verträglich. Einzig wenn eine Histaminintoleranz vorliegt, kann in seltenen Fällen eine al­lergische Reaktion auftreten.

Gerade wir in den nördlichen Gefilden profitieren sehr vom Verzehr dieses tropischen Gemüses, welches immer auch etwas Sonnenkraft in sich trägt!

Katja Chmelik

© NATUR & HEILEN, Juni 2024