Plattpfirsiche: eine Köstlichkeit aus dem Süden
Für ein paar Wochen sind sie wieder da: die Bergpfirsiche bzw. Wildpfirsiche (Prunus persica var. platycarpa), die infolge ihrer Form auch „Plattpfirsiche“ genannt werden. Diese Köstlichkeiten, die aus südlichen Ländern zu uns kommen, werden seit ein paar Jahren auf den Märkten neben ihren Schwestern, den „Rundpfirsichen“ angeboten.
Der Plattpfirsich ist ein direkter Nachfahre des Urpfirsichs, der vor über zwei Jahrtausenden von China nach Persien gelangte und sich von dort aus im gesamten Mittelmeerraum ausbreitete.
Eine dieser Plattpfirsichsorten sind die Weinbergpfirsiche. Sie werden gerne von Winzern, vor allem in Spanien, in der Türkei und in Frankreich zwischen den Weinreben angebaut, um die sengende Mittagssonne etwas abzuhalten und so zu verhindern, dass die Trauben ausdörren. Durch die lang anhaltende Sonne bekommt die Frucht ihr köstliches, sehr fruchtiges Aroma.
In den 1960-er bis in die späten 1980-er Jahre geriet der Plattpfirsich fast in Vergessenheit, passt er doch in seiner speziellen Form so gar nicht in den EU-genormten Obstanbau. Inzwischen erfreut er sich zunehmender Beliebtheit und würde aufgrund seines ausgeprägteren Aromas die herkömmlichen Pfirsiche in seinen Schatten stellen, wäre er nicht deutlich teurer.
Pfirsiche schmecken prinzipiell am besten, wenn sie am Baum ausgereift sind. Sie sind reich an Calcium, Kalium und Magnesium, Provitamin A, Vitamin B1, B2 und C. Der Samen ist allerdings sehr giftig, da er ca. 6,5 % Blausäure abspaltendes Amygdalin enthält.
Pfirsiche sind sehr gut verdaulich und wirken leicht abführend. Da sie zu den Obstsorten mit dem stärksten Sättigungseffekt gehören, sind sie bei Übergewicht zu empfehlen. Wegen ihrer blutreinigenden Wirkung regen sie darüber hinaus die Ausscheidung von Säuren und Schlacken an. Pfirsiche sind außerdem leicht harntreibend und eignen sich somit als Diät für Patienten mit Niereninsuffizienz. Auch auf eine eingeschränkte Herztätigkeit infolge von Herzinsuffizienz zeigt der Pfirsich eine positive Wirkung.
Diese Früchte werden hauptsächlich roh verzehrt. Sie geben Obstsalaten, Kompotten, Konfitüren eine fruchtige Note und sollten im Sommer in keinem Nachtisch fehlen.
Pfirsich-Melonen-Drink
Zutaten für 4 Personen:
– 4 reife Plattpfirsiche
– 250 g Netz- oder Honigmelone
– 200 ml Orangensaft
– Evtl. etwas Zucker
Zubereitung:
– Pfirsiche halbieren und entsteinen.
– Melone entkernen, Schale entfernen und in Stücke schneiden.
– Die Früchte mit dem Orangensaft zusammen mixen.
Ilse Auerswald