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Ringelblume: Die Heilpflanze des Jahres 2009

Die Ringelblume (Calendula officinalis) wurde vom gemeinnützigen Verein NHV Theophrastus, dessen Hauptanliegen die Förderung traditioneller Naturheilkunde ist, zur Heilpflanze des Jahres 2009 gekürt. Eine Reihe von besonderen Gründen führte zu der diesjährigen einstimmigen Wahl dieser Pflanze. Zum einen sind ihre vielfältigen medizinischen Wirkungen seit langer Zeit sehr gut erforscht und wissenschaftlich bestätigt, zum anderen besticht diese Pflanze schon äußerlich durch ihre sonnige Ausstrahlung und Lebenskraft, wodurch sie viel Freude schaffen kann.

• Heilwirkungen:
Die Ringelblume hat einen sehr guten Einfluss auf schlecht heilende Wunden einschließlich Unterschenkelgeschwüren sowie bei Verbrennungen, Ekzemen, bei Hauteiterungen, Quetsch-, Riss- und Defektwunden und Erfrierungen der Haut. Nachgewiesen werden konnten ebenfalls galleflussanregende, blutfettsenkende und abwehrsteigernde sowie auch krebshemmende Eigenschaften.

Bewährt hat sich die Ringelblume ferner bei innerlicher Anwendung, so bei Magen-Darm-Störungen und Magengeschwüren, bei Gallebeschwerden und Leberschwäche sowie bei Menstruationsproblemen.
Auf das Nervensystem wirkt die Ringelblume beruhigend. Durch ihre hellleuchtend sonnengelbe Farbe ist sie zudem in der Lage, stimmungsaufhellend auf den (bedrückten) Betrachter zu wirken. Doch auch in vielen kosmetischen Produkten wie solchen zur Schönheitspflege, in Lippenpomaden oder in Zahncremes ist Calendula enthalten.

• Aufguss, Salbe, Tinktur:
Für Heilzwecke werden die voll entfalteten – allerdings nur die orangefarbenen – Blüten gesammelt, deren Blätter man abzupft. Ob daraus ein wässriger Aufguss, eine Salbe oder eine Tinktur bereitet wird, hängt davon ab, welche besondere Wirkung erzielt werden soll. Der wässrige Aufguss wirkt insbesondere schmerzstillend, pilzabtötend, bakterien- und virenhemmend. Entzündungshemmende Stoffe gewinnt man aus Alkoholauszügen, welche weiterverarbeitet werden. Wer besonders die heilende Wirkung auf der Haut nutzen möchte, sollte ein Ringelblumenöl oder eine Heilsalbe verwenden.

Ein vielseitig einsetzbares und einfach herzustellendes Hausmittel ist die Ringelblumentinktur: Dazu benötigt man lediglich wenige Gramm Ringelblumenblüten und etwas Doppelkorn oder einen vergleichbar starken Schnaps. Man füllt ein verschließbares Glas zur Hälfte mit getrockneten Blüten und gießt den Doppelkorn darauf. Das Gemisch muss etwa drei Wochen im geschlossenen Glas an einer warmen Stelle ruhen. Um die Tinktur daraus zu gewinnen, gießt man das Gemisch durch einen Papierkaffeefilter und füllt die Flüssigkeit anschließend in ein dunkles Glasgefäß. Fertig ist das Heilmittel.

Die Tinktur lässt sich nun in Cremes oder Salben eingearbeitet zur Linderung zahlreicher Hautbeschwerden sowie von Pickeln und Entzündungen bis hin zum Sonnenbrand verwenden. Traditionell wird die Ringelblume auch gegen Hautkrebserkrankungen eingesetzt. Dabei geht es meist um den verbreiteten hellen Hautkrebs (Basaliom, Spinaliom und Aktinische Keratose) und weniger um den schwarzen. Ob die Ringelblume tatsächlich gegen Hautkrebs hilft, konnte bislang wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen werden. In der Krebstherapie hat Calendula seit Matthiolus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine besondere, heute fast vergessene Rolle gespielt.
Wem derartige Selbstzubereitungen zu viel Mühe bereiten, kann Ringelblumenprodukte zu Heilzwecken in jedem Reformhaus oder in der Apotheke erwerben.

• Die Ringelblume im Garten:
Seit langer Zeit schon stand die Ringelblume bei den Bauern als wichtiger vorausschauender „Wetterprophet“ in hohem Ansehen, denn sie faltet stets ihre Blüten zusammen, wenn schlechtes Wetter mit Regen aufzieht. Und bei manchen Völkern wird die Ringelblume sogar als ein Symbol für Unvergänglichkeit geschätzt, weil sie so langlebig ist und den ganzen Sommer über bis zum späten Herbst oder sogar bis Winteranfang unermüdlich blüht. Aus diesem Grund schmückte sie lange Zeit auf Friedhöfen die Gräber und setzte mit ihrer äußerst vitalen Wuchskraft einen Kontrapunkt zum Tod. Durch diesen Brauch hat die Ringelblume auch den Namen „Totenblume“ erhalten.
Die Ringelblume ist für jeden Hobbygärtner leicht zu kultivieren. Sie kann zudem zur Vertreibung von Fadenwürmern und Schnecken im Garten sehr nützlich sein, da sie „stark riechend“ ist. Zu diesem Zweck umrandet man seine Gemüsebeete, Kartoffel- und Erdbeerpflanzungen mit Ringelblumen.

• …und auf dem Teller:
Die leuchtenden Blüten können Abwechslung und Farbe sogar in die Küche bringen. Die leicht behaarten Blätter bringen eine interessante geschmackliche Note zum Beispiel in Blatt- oder Wildkräutersalate. Die gereinigten Blütenblätter können auch für verschiedene herzhafte Brotaufstriche oder für Blütenbutter, für Suppen oder auch in Kuchen verwendet werden.

H.H.

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