Selbstgemachtes Orangeat und Zitronat versüßen das Weihnachtsgebäck
Was wäre der Christstollen ohne sie? Erst durch Orangeat und Zitronat erhält er seinen typischen süß-herben Geschmack. Ursprünglich kamen die kandierten Früchte aus dem Orient zu uns. Orangeat wird traditionell aus den Schalen der Pomeranze hergestellt, einer sehr sauren Mischung aus Mandarine und Grapefruit. Diese ist auch Basis der berühmten englischen Orangenmarmelade und wächst in nahezu allen subtropischen Gebieten. Grundlage des Zitronats sind die Schalen der Zedratzitrone. Diese verfügt über eine dicke Schale, aber nur wenig Fruchtfleisch und kann bis zu 2 kg wiegen. Auch in rohem Zustand ist sie äußerst wohlschmeckend.
Möchte man Orangeat oder Zitronat selbst herstellen, kann man Bio-Orangen und -Zitronen verwenden. Man nimmt 2 Stück, schrubbt sie unter heißem Wasser und schält sie. Die Schalen legt man 3 bis 4 Tage in kaltes Wasser, welches man 2-mal täglich wechselt. Anschließend kocht man die eingeweichten Schalen in Salzwasser (2 l Wasser und 1 TL Salz) weich und tropft sie durch ein Sieb ab. Dann erhitzt man 250 mg Zucker mit 250 ml Wasser in einem kleinen Topf und lässt dies mit den gekochten Schalen etwa 1 Stunde lang zu einem dickflüssigen Sirup köcheln. Sehen die Schalen glasig aus, legt man sie auf ein Gitter und lässt sie trocknen. Nun kann man sie in kleine Würfel oder auch größere Stücke schneiden. Die kandierten Schalen halten sich mehrere Wochen. Man bewahrt sie am besten im verschlossenen Glas im Kühlschrank auf. Übrigens: Wem das zu aufwendig ist, der kann auch Orangen- und Zitronenschalen mit der gleichen Menge Honig vermischen und 2 Wochen lang in einem geschlossenen Gefäß lichtgeschützt aufbewahren und erzielt so ein ähnlich leckeres Ergebnis.
© NATUR & HEILEN, Dezember 2021