Senf hilft, Fett zu verdauen
Nie zuvor wurde in Deutschland so viel Senf gegessen wie heute. Gewonnen wird das beliebte Würzmittel aus den Samen der Senfpflanze, einem ein Meter hohen Kraut, das seit über tausend Jahren auf europäischem Boden wächst. Man unterscheidet zwischen milden gelben Senfsamen und scharfen braunen.
Für die Senfherstellung werden die Körner zerquetscht, entfettet und gemahlen. Das Senfmehl – mit Wasser, Essig, Zucker, Salz und Gewürzen angesetzt – braucht einige Zeit zur Reife und Fermentierung, bis es seinen speziellen Geschmack erreicht hat.
Die winzigen Senfkörner enthalten Eiweiß, fettes Öl und Senfölglycoside. Medizinisch besonders wirksam ist das Senföl. Es verstärkt den Speichelfluss und die Absonderungen von Magen- und Gallensaft. Die Stärke- und Fettverdauung wird verbessert, die Darmbewegung angekurbelt. Außerdem hilft ein Teelöffel Senfkörner täglich gegen Verstopfung. Gleichzeitig aktiviert Senf die Durchblutung, stärkt die Immunabwehr und wirkt schleimlösend.
Und wer von einem schmerzhaften Hexenschuss, Ischias oder Bronchitis geplagt wird, sollte sich ein Senfpflaster aus zerquetschten Körnern bzw. eine Senfmehl-Kompresse auflegen. Die Auflagen dürfen nur kurze Zeit angewendet werden, weil es sonst zu Hautreizungen kommen kann.