Traditionelle Harndiagnostik – der Schwenktest
Die traditionelle Harndiagnostik nach dem Heilpraktiker Anton Schwenk – heute auch unter dem Begriff der Urinfunktionsdiagnostik geläufig – ist eine einfache und schnelle Methode, mit der man innerhalb weniger Minuten Aussagen über den Gesundheitsstatus des Patienten treffen kann. Diese Urinuntersuchung ermöglicht einen groben Überblick über die Funktionen von Herz-Kreislauf-System, Nieren, Galle, Bauchspeicheldrüse und Leber sowie über den Zustand der Darmschleimhaut und den Säure-Basen-Haushalt.
Zur Untersuchung wird i. d. R. der frische Morgenurin verwendet, da dieser am konzentriertesten ist. Zuerst wird der Harn allgemein auf Farbe, Geruch sowie sichtbare Inhaltsstoffe begutachtet und mit einem gängigen Urin-Teststreifen beurteilt. Anschließend wird er in 6 Reagenzgläser gefüllt. In 4 davon werden Chemikalien wie Natronlauge oder Schwefelsäure gegeben. Dies stellt die sog. Kaltprobe dar, bei der es zu verschiedenen Reaktionen kommen kann.
Danach wird die „Kochprobe“ durchgeführt, bei welcher die Reagenzgläser 2 bis 3 Minuten in kochendes Wasser gestellt werden. Durch die Temperaturerhöhung ergeben sich weitere Veränderungen wie Farbumschlag, Niederschläge und Bläschenbildung. Es erscheinen unterschiedliche Farbphänomene, die Funktionsstörungen in den Organsystemen zugeordnet werden können.
Abgesehen von einer etwaigen Geruchsbelästigung ist diese Diagnosemethode einfach, kostengünstig und nach einigem Üben mit einem Zeitaufwand von 3 bis 5 Minuten pro Test durchführbar. Die Ergebnisse können verfolgt und kontrolliert werden und lassen wichtige Rückschlüsse auf vorliegende körperliche Problematiken zu. Der Schwenktest kann auch zur Kontrolle des Therapieverlaufs sowie zur Überprüfung der Effizienz gegebener Medikamente eingesetzt werden.
Rainer Gugenhan, HP
© NATUR & HEILEN, März 2023