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Frauenheilkunde

Verhütung mit Hormonspirale

Mein Frauenarzt hat mir zur Verhütung eine Spirale mit minimalen Hormongaben empfohlen. Haben Sie Informationen zur Verträglichkeit und über andere Verhütungsmöglichkeiten?
 

Antwort
Es gibt zwei Arten der Spirale: die mit Kupferdraht umwickelte Kunststoffspirale und die Hormone absondernde Kunststoffspirale.

Der Wirkmechanismus der Kupferspirale ist immer noch nicht hinreichend bekannt, die Spirale reizt dauernd die Gebärmutterschleimhaut und soll so die Einnistung des befruchteten Eies verhindern. Zu bedenken ist bei dieser Version der Spirale, daß der ganze Organismus der Frau ständig mit Kupferionen überschwemmt wird, die zusammen mit anderen Schadstoffen (z. B. Amalgam) eine Verbindung eingehen und so zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können, wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, herabgesetzte Abwehr etc. Auch ist die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft bei der Kupferspirale relativ hoch.

Die (minimale) Hormonspirale gibt ständig Progesteron in die Gebärmutter ab und verhindert so die Einnistung des befruchteten Eies. Auch der durch Progesteron entstandene Schleimpfropf im Gebärmutterhals wirkt verhütend, indem die Spermien am Eindringen gehindert werden. Die Eileiterschwangerschaft ist mit dieser Spirale weitaus seltener, die Sicherheit weitaus größer. Über die Langzeitwirkung der ständigen Hormonabgaben ist uns nichts bekannt.

Der bei Ihnen vorgenommene medikamentöse Abort hat wahrscheinlich die hormonellen Verhältnisse tiefgreifend irritiert; von einem weiteren Schwangerschaftsabbruch ist in der Tat dringend abzuraten, da Sie gesundheitlich und seelisch sehr angeschlagen zu sein scheinen, wie aus Ihrem Schreiben hervorgeht. Die natürliche Verhütung (Schleimtest, Temperaturmessung etc.) kann jedoch weiterhin vorgenommen werden, sollte allerdings mit anderen zuverlässigen Methoden kombiniert werden:

– Die “Pille” ist zwar das zuverlässigste Mittel gegen unerwünschte Schwangerschaften, aber eben nicht frei von Nebenwirkungen; es könnte dadurch u. a. erneut zu hormonellen Störungen kommen.

– Eine weitere Möglichkeit der Verhütung ist z. B. die Portiokappe, die nach langen Jahrzehnten des Vergessens in letzter Zeit wieder mehr zum Einsatz kommt. Sie wirkt ähnlich wie das Diaphragma und wird je nach Bedarf auf den Gebärmuttermund aufgesetzt. Diese Methode erfordert zwar etwas Gewöhnung und Übung, ist aber eine der natürlichsten und sie schadet der Gesundheit am wenigsten.

– Eine weitere Überlegung wäre, ob Ihr Partner die Verhütung übernimmt, damit Sie sich ohne ständige Anspannung und gesundheitliche Gefährdung erholen können. Neben Kondomen ist die Sterilisation die wirkungsvollste und gleichzeitig nebenwirkungsärmste Methode, vorausgesetzt die Familienplanung ist abgeschlossen und der Partner ist wirklich bereit für diesen endgültigen Schritt. Der Eingriff ist einfach, es wird nur ein 2-3 cm langes Stück des Samenleiters entfernt. Die Sexualität ist davon keineswegs beeinträchtigt, es ist eben nur ein Schritt, der reiflich überlegt sein muß, damit beide Partner sich wohl dabei fühlen.

Im Internet gibt es zahlreiche Seiten, die über Verhütungsmethoden informieren, z.B.:
https://www.familienplanung.de/verhuetung/wahl-der-verhuetungsmethode/
https://mylily.eu/blogs/sex/hormonfrei-verh-ten-5-alternativen-zur-pille

Diese Lösungsmöglichkeiten sollten Sie zusammen mit Ihrem Arzt besprechen.

© 2002 NATUR & HEILEN (aktualisiert 2021), Beratungsservice

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