Die besten Hausmittel gegen Stuhlverstopfung II
Abführmittel – Wovon man besser die Finger lassen sollte

In einem Buch aus dem Jahr 1827 (!) heißt es bereits über Verstopfte: “Sie suchen sich oft in Purganzen (= durch drastisch wirkende abführende Mittel und Einläufe) zu helfen und machen das Übel noch ärger, weil die Purganzen schwächen und den Darmkanal austrocknen.” Das Urteil über Abführmittel ist vernichtend – die Präparate beliebt wie eh und je: “Abführmittel können einen Menschen umbringen” – unter diesem Motto stand in den 80er Jahren einmal der jährliche „Deutsche Therapie-Kongreß“. Und auf der Anklagebank sitzen in diesem Falle ausnahmsweise einige altbekannte pflanzliche Hausmittel, nämlich: Senna, Aloe, Kreuzdornbeeren, Faulbaum- bzw. Cascararinde und Rhabarberwurzeln. Sie enthalten Stoffe, die für den Menschen giftig sind. Man sollte sie deshalb als Verdauungshilfen meiden, wie man eben auch nicht zur Tollkirsche greift oder sich aus dem Roten Fingerhut (Digitalis) einen Tee bereitet. Doch wohlgemerkt: Daß es pflanzliche Abführmittel gibt, die mehr Schaden als Nutzen anrichten, ist ein absoluter “Ausreißer” und keineswegs ein Argument gegen “Hausmittel” und die Kräutermedizin schlechthin!
Lesetip: Über Nutzen und Risiken von Heilpflanzenanwendungen informiert das Standardwerk: R. F. Weiss/V. Fintelmann: Lehrbuch der Phytotherapie. Hippkrates Verlag, Stuttgart, 10. Auflage, 79,95 €. Wir alle kennen sie: die “verdauungsfreundlichen” Tees, Früchtewürfel, Tabletten. Schon vor 20 Jahren konnte man mehr als 300 entsprechende Präparate in den Apotheken erstehen. Die vielfältigen “klassischen Abführmittel” haben eines gemeinsam: Sie wirken symptomatisch, verdecken also[…]