Es vergeht kein Tag, an dem nicht selbst geschossene Selfies oder Fotos rund um das eigene Leben in Facebook- oder Instagram-Accounts gepostet werden. Die sozialen Netzwerke quellen regelrecht über, und nicht wenige Menschen verwechseln diese egozentrische Selbstdarstellung mit einem gesunden Selbstwert.
Doch wahre Selbstliebe hat nichts mit narzisstischer Selbstbezogenheit, sondern mit Selbstachtung zu tun. Mit Selbstmitgefühl, das es uns ermöglicht, Verständnis für uns selbst zu entwickeln, uns unsere Unzulänglichkeiten und Schwächen zu verzeihen und den Blick auf unsere Stärken und positiven Eigenschaften zu lenken. Selbstmitgefühl hilft uns, unseren Gefühlen und Bedürfnissen mit mehr Wohlwollen zu begegnen. Wir schließen Freundschaft mit uns selbst, „wir bringen uns selbst die Freundlichkeit und die Fürsorge entgegen, die wir unserem besten Freund oder unserer besten Freundin schenken“, wie Buchautorin und Professorin Kristin Neff so treffend schreibt.
Selbstliebe ist eine heilsame Lebenshaltung – die auf allen Ebenen wirkt: auf unseren Selbstwert, aber auch auf die Qualität unserer Beziehungen und auf unsere seelische und körperliche Gesundheit. Sie bedeutet ein Ja zu uns selbst und zu unserem Leben – und die Erkenntnis, dass der größte Schatz in uns selbst liegt.
Anne Devillard
und das Redaktionsteam von NATUR & HEILEN